Internet:

Hier findet man alles! Bei der Erstellung der Seiten haben wir bewußt auf das Setzen von Links im Text verzichtet. Nichts ist so veränderlich wie das Internet und wer hat schon gerne Links im Text, die nach 4 Wochen nicht mehr funktionieren.

Ansonsten haben wir über gebräuchliche Suchmaschinen und vor allem über die Foren alle wichtigen Informationen erhalten.

 

Der Ausbau eines Wohnmobiles erfordert Kenntnisse in verschiedenen handwerklichen Bereichen. Dazu gehört Kfz - Elektrik genauso wie 230V-Elektrik.

Solide Kenntnisse in der Holz - und Metallbearbeitung sollten ebenfalls vorhanden sein.

 

Der Spruch, "Richtiges Werkzeug ist die halbe Arbeit" konnte bei unserem Ausbau immer wieder bestätigt werden. Mehr dazu im Kapitel Werkzeug und Material .

Bevor man an den Ausbau geht, sollte man sich über den späteren Einsatzzweck und die Nutzungszeit im Klaren sein. Siehe Dazu auch meine Bemerkungen im Kapitel Isolierung / Belüftung , sowie Planung

Man sollte sich außerdem Gedanken darüber machen, warum man ein Wohnmobil selbst ausbaut.

Wenn man es richtig macht kann man zwar gegenüber der Anschaffung eines fertigen Wohnmobils viel Geld sparen, aber ein 2-3 Jahre altes Wohnmobil ist wohl gegenüber einem Selbstausbau preislich nicht zu schlagen.

Bei uns stand der Wunsch im Vordergrund, ein individuell gestaltetes Fahrzeug zu besitzen, welches genau auf unsere konkreten Vorstellungen der Nutzung zugeschnitten sein soll, besonders hinsichtlich der Raumaufteilung , die wir in einem Eigenen Kapitel behandeln.

Weiterhin sollte man beachten, daß trotz sorgfältiger Planung bei der Materialbeschaffung doch mal etwas fehlt. Und wenn dann das Auto gerade nicht fahrbereit ist, weil es voll mit halbfertigen Möbeln steht und alles Werkzeug herumliegt, braucht man entweder ein zweites Auto, den Baumarkt in der Nähe oder ein Fahrrad.

Manchmal möchte man das Auto auch zum Feierabend stehen lassen um am nächsten Tag an gleicher Stelle weiterzubauen. Wichtig ist also auch der Ort, an dem man baut. Bei uns hat alles gepasst: Andreas Arbeit, Baustelle und Wohnung und ein Baumarkt, alles dicht beieinander. Nur zur Firma Wittke (link) mußten wir durch die halbe Stadt.

 

Für Beiträge in Wohnmobilforen wie: " Haben uns einen 10 Jahre alten XXX mit einem Aufbau von YYY gekauft, sind absolute Neulinge und bitten um Tips, was es bei diesem Fahrzeug zu beachten gibt", haben wenig Verständnis. So sollte man nicht anfangen!

 

Wir empfehlen jedem:

Vor einem Ausbau oder dem Kauf eines Wohnmobils erst mal mit einem Mietfahrzeug Urlaub zu machen. So ein Wohnmobil ist ein zweiter Haushalt, eine große Investition. Da sollte man sicher sein, ob es das ist, was man will.

Schließlich entstehen auch im Stand Kosten, Wohnmobile sind oft Zweitfahrzeuge.

Bei uns stand mit der Entscheidung zum Wohnmobil fest, das es Flüge in den Urlaub dann nicht mehr gibt. Es ist einfach eine Kostenfrage.

 

Was uns bei der Planung sehr zu Gute kam war der Umstand, daß wir über jahrzehntelange Campingerfahrung verfügen und viele Jahre einen VW T3 hatten. Damit fangen wohl fast Alle mal an-( Foto vom Bus), mit dem wir unter den verschiedensten Bedingungen Erfahrung sammeln konnten.

Weiterhin sollte man sich darüber im Klaren sein, daß ein Eigenausbau sehr viel Zeit kostet. Für dieses Problem gab es aus unserer Sicht 3 Lösungswege:

 

1.      Den Urlaub auf den Kopf hauen und bei schönem Wetter in einem Zug durchbauen.

2.      In Etappen bauen, immer wenn Zeit ist und das Auto zwischendurch zum Camping nutzen.

3.      Das Auto zu einem Ausbauer bringen mit Plänen wie es werden soll und wenn es fertig ist abholen.

 

Letzteres ist die einfachste, aber zugleich teuerste Lösung.

Wir haben Weg 2 gewählt. Zweimal eine Woche Urlaub, etliche Wochenenden und viele Nachmittage und Abende mussten trotzdem dran glauben. Von der Anschaffung des Basisfahrzeugs Anfang August bis zur TÜV-Abnahme Ende November ist doch eine akzeptable Zeit für einen Ausbau. Fertig wird man aber wohl nie. Viele kleine Veränderungen erwachsen aus der regelmäßigen Nutzung.

 

Gründliche Planung ist zwar das wichtigste, aber nicht immer realisierbar.. Es gibt beispielsweise Arbeiten, die gehen nur mit einem Helfer (Fenstereinbau, Ausbauplattentransport...). Im Bedarfsfall sollte also eine zweite Person auch greifbar sein.

Viele Gedanken, die wir uns auch nicht alle vorher gemacht haben. Am Anfang standen nur der Wunsch und eine große Menge Energie.

Ich möchte mit meinen Vorbemerkungen auch Niemandem den Mut nehmen, ein Auto selbst zum Wohnmobil auszubauen, aber bei der Vielzahl von Herstellern und der Fülle der auf dem Markt befindlichen Gebrauchten ist fast für jeden Geschmack und Geldbeutel etwas zu finden. Wer Also selbst ausbaut, sollte gute Gründe haben.

Apropos Geldbeutel: Wir waren uns im Klaren darüber, daß bei einem Umbau schnell mal ein paar Tausender den Besitzer wechseln. Deshalb auch von uns ein paar Tipps , wie man Geld sparen kann.

 

 

Tipps die Geld wert sind:

 

·        Nicht Alles was man braucht, muß neu gekauft werden. Viele Einbauten (Kühlschrank, Heizung, Gasflaschen, Kocher) überleben ein Fahrzeug und können gebraucht erworben werden. So haben wir mehrere hundert Mark gespart. (Internetforen)

 

·        Spezialwerkzeuge muß man nicht kaufen, sie liegen nutzlos bei denen herum, die mit dem Ausbau fertig sind und rufen nach Dir! (Internetforen)

 

·        Kauft man alle Teile für den Ausbau beim gleichen Händler sollte man vor dem ersten Kauf einen Rabatt aushandeln. Das hat uns mehrere 100 DM gespart.

 

·        Solaranlagen werden oft als Komplettset angeboten. Dann hat man nicht nur Teile, die gut aufeinander abgestimmt sind, sondern meist auch Preisvorteile.

 

·        Einen wichtigen Tipp den ich auch übernommen habe, fand ich hier (Wolfi's...) Beim Möbelbau braucht man sehr viele Winkel zum verbinden. Es ist preiswerter, sich diese aus einem Alu- Profil (Baumarkt) in der jeweils benötigten Länge selbst herzustellen.

 

·        Bauart genehmigte Einbauten (Dachluken, Fenster) im Kfz - Schein eintragen zu lassen kostet Geld. Wenn eine Dachluke aber eine Bauart Genehmigung hat, ist kein Eintrag erforderlich! Das sagt einem der TÜV, aber nicht immer freiwillig und man bezahlt umsonst.

 

·        Spezialmöbelbauplatten für Wohnmobilausbau (z.B. Pappelsperrholz) sind schön leicht, aber auch teuer. Dort wo das Gewicht oder das Dekor keine Rolle spielt, kann man auf preiswerte Alternativen aus dem Holzhandel zurückgreifen.

 

Weitere Tipps

 

·        Nimm vor Baubeginn Kontakt mit TÜV oder DEKRA auf und besorge Dir die dort ausliegenden Merkblätter über Wohnmobilausbauten. ( auch über das Internet) Das spart Enttäuschungen. Am Besten nimmt man schon vorher zum späteren Prüfer Kontakt auf, da es bei der Zulassung zum Wohnmobil schier unbegrenzten Ermessensspielraum gibt. Bei der ersten Vorstellung unseres Womo’s sagte man uns z. Bsp.: Die weißen Blechteile der inneren Verstärkungen müssen mit textilem Belag beklebt werden, damit der wohnliche Charakter zum Vorschein kommt. Keine Fragen zur Gasanlage! (Die war zu dem Zeitpunkt schon zugelassen), interessierte den DEKRA- Menschen aber überhaupt nicht.

 

·        Greife auf Erfahrungen anderer zurück, z.Bsp. bei der Firma, die Dir Dein Ausbaumaterial verkauft. Nach unseren Erfahrungen wird dort nicht mit guten Tipps gespart. Ein guter Kontakt ist da manchmal Gold wert und will gepflegt werden!

 

·        Nicht jedes Brett muß man selbst sägen. Viele Baumärkte haben einen guten und kostenlosen Holzzuschnitt, besonders, wenn es mal ganz genau passen muß oder es am Bauplatz schon zu kalt oder dunkel ist.

 

Planung

 

Was soll alles rein?

Komplette Küche mit Spüle und Kühlschrank, Wasser aus dem Hahn oder nur ein kleiner Kocher und Wasser aus dem Kanister?

Wer gern in der Gaststätte ißt und die kulinarischen Finessen des Urlaubslandes kennenlernen möchte, kommt sicher zum Tee- oder Kaffee kochen mit der Minimalvariante aus. Wir sind lieber Selbstversorger und brauchen zwei Flammen zum Kochen und auch mehr Gas.

 

Tanks unter dem Auto außen (frostsicher wird teuer) oder lieber preiswert und frostsicher im Innenraum? Nimmt aber Platz weg.

 

Wasser ist auf all unseren Fahrten immer wieder eine zentrale Frage:

Mit dem Kanister bekommt man überall Wasser, sogar auf Raststätten und in der Gaststätte. Hat man aber einen Tank, der nur mit dem Schlauch zu befüllen ist, wird es schon schwieriger. Auch Abwasser wird man nicht überall los. Und wer möchte schon seinen Urlaub mit Versorgungsfahrten unterbrechen, weil der Abwassertank voll ist oder das Trinkwasser alle?

 

Duschkabine mit WC oder nichts von beidem?

Bei allen meinen Erfahrungen würde ich eine Naßzelle nicht selbst einbauen. Ein Fach für ein Chemo- WC findet sich aber immer.

 

Sitzecke mit zugelassenen Sitzen und mit Schlaffunktion oder Bett im Dach? Sitzecke ist nicht ganz so preiswert zu haben, jedoch schläft man weiter unten meist ruhiger. Je höher man liegt, desto schöner ist der Ausblick, aber man schläft etwas „bewegter“

 

Wie ist die Raumaufteilung?

Sitzgruppe hinten/vorn/ in der Mitte?

Küche im Heck oder neben dem Eingang?

Wieviel Stauraum habe ich nach dem Ausbau noch übrig?

Stimmt bei der Raumaufteilung die Gewichtsverteilung im Fahrzeug noch?

 

Wie sieht die hauptsächliche Nutzung aus?

Wie viele Personen sollen mitfahren/ schlafen können?

Wie viele  Personen sollen sich bei schlechtem Wetter wie lange im Fahrzeug uneingeschränkt bewegen können?

 

Welches Basisfahrzeug ist das richtige?

 

Untermotorisiert mit dem Womo unterwegs zu sein macht keinen Spaß und spart nicht immer Geld. ( 70PS Vollast brauchen mehr Kraftstoff als 100PS mit 70%  der Vmax) Hier ist es ganz wichtig, die eigene Fahrweise auf langen Strecken gut zu kennen. Nach Unseren Erfahrungen gibt es 2 Varianten:

1.      Entweder ist man der gemütliche Typ, schwimmt mit dem Verkehr auf der rechten Spur und kann auch mal im Tempo der Brummi’s reisen ( Basisfahrzeug je nach Gewicht bis 90 PS).

2.      Man möchte unabhängig, auch mal schnell sein und den Weg in die südlichen Länder „In einem Ritt“ durchziehen und auch am Berg noch genug Reserve zum Überholen haben. (mind. 90 PS.)

Ich möchte hier nicht auf einzelne Marken eingehen. Autos mit haltbaren Motoren sind in der Anschaffung oft um so viele Tausend Mark teurer, wie ein Austauschmotor nach 250.000 km kostet. Außerdem kann sich jeder auf den Straßen umsehen, welcher Typ die meisten Basisfahrzeuge für Wohnmobile stellt. Letztendlich ist es eine Frage des Geldbeutels und nicht der Einstellung zu einer Marke.

 

 

 

 

Viele dieser Fragen kann man schon klären, wenn man den einen oder anderen Urlaub mit einem Womo hinter sich hat.

 

 

Werkzeug/ Material

 

Beim Werkzeug sollte man nicht am falschen Ende sparen! Als Mindestausstattung für Ausbauer empfehle ich folgendes:

 

-          eine gute Stichsäge, dazu ausreichend Blätter ( brechen ab oder werden mit der Zeit stumpf)

-          Bohrmaschine

-          Akkuschrauber

-          Schwingschleifer

-          Einen gut ausgestatteten Werkzeugkasten wie er für Autos üblich ist ( Nußkasten mit Knarre)

-          Messgerät für Spannung und Durchgangsprüfung, ( ein einfacher Durchgangsprüfer tut es auch, aber die Spannung der Bordbatterie gibt z.Bsp. Auskunft über den Ladezustand der Batterien.)

-          Anreisswinkel

-          Stechbeitel

-          Mindestens 2 Schraubzwingen

-          Böcke zum Auflegen der Holzteile beim Bearbeiten.

-          Getrennten Satz Bohrer für Holz und Metall, da Spiralbohrer für Metall beim Holz bohren stumpf werden.

-          Lochkreissäge, gut mit zweiter Bohrmaschine

 

Zusätzlich:

 

-          Biegezange und Schneidgerät für 8mm Gasleitungen.

-          Nutenfräser ( nur bei Verwendung von Umleimern erforderlich)

-          Spezialsägeblätter für Splitterfreies sägen. ( siehe auch Möbelbau)

-          Ein gut sortiertes und reichlich bemessenes Schraubenreservoir ( Ich habe sehr viel rostfreie Schrauben verbaut, weil rostige Schrauben nichts halten und Feuchtigkeit in einem Wohnmobil immer vorhanden ist.

 

 

Im Baumarkt gibt es Sägeblätter für splitterfreies Sägen. Wenn man diese verwendet, hat man weniger Arbeit mit dem nachträglichen Schleifen der Kanten und die Schnitte werden sauberer als mit herkömmlichen Blättern. Diese Sägeblätter sind sehr gut, aber nicht ganz billig. Mit der Zeit werden sie auch stumpf, man sollte also immer welche in Reserve haben.

 

Bei den zu verwendenden Schrauben sollte man nicht sparen. An schlecht zugänglichen Stellen oder im Außenbereich (Befestigung der Lüftungsgitter, Abgaskamine usw.) unbedingt rostfreie Schrauben verwenden!

 

Als Möbelbeschläge sollte man auf die Erfahrung professioneller Ausbauer zurückgreifen. Schränke und Schubfächer müssen auch während der Fahrt sicher geschlossen bleiben, weshalb herkömmliche Magnetschnapper an den meisten Stellen ungeeignet sind. Man sollte auch an die Kräfte denken, die Schrankinhalte zum Beispiel in Kurven entwickeln.

 

 

Isolierung/ Belüftung

 

Diese Thema ist eines der wichtigsten beim Selbstausbau. Feuchtigkeit ist einer der größten Feinde des Wohnmobils. In verschiedenen Phasen  unseres Ausbaus waren wir auch mit dem Wohnmobil unterwegs, da wir den Sommer und die Surfsaison nicht ungenutzt verstreichen lassen wollten. Dabei bekamen wir einen kleinen Vorgeschmack, was wir noch alles tun müssen. In dem Stadium ohne Dachluke und ohne Isolierung konnten wir am Morgen nach dem schlafen auf den  Dachblechen innen regelrecht Wasser abwischen.

Eine Geschichte aus unserer Zeit mit dem VW- Bus im Winter (dieser hatte Thermoscheiben, aber viele Kältebrücken): wir schliefen bei - 18 Grad eine Nacht bei geschlossener Luke. Am nächsten Morgen hatte sich an vielen Stellen Feuchtigkeit angesammelt und unsere Schlafsäcke waren an der unisolierten Heckklappe angefroren!

Um solche Pannen zu verhindern, sind zwei Dinge notwendig:

1.      immer für ausreichend Belüftung sorgen. Einen Plan sollte man schon vor dem Beginn des Ausbaus dafür haben, da sämtliche Durchbrüche der Fahrzeugwand ganz am Anfang realisiert werden sollten.

2.      Isolierung aller Wände und Trägerelemente.

 

Am Anfang der Überlegungen sollte stehen, unter welchen Einsatzbedingungen das Fahrzeug genutzt wird. Eine gute Isolierung ist teuer und sehr aufwendig. Die Beantwortung der nachfolgenden Fragen entscheidet über den Aufwand:

 

-          Wird das Fahrzeug nur in der warmen Jahreszeit benutzt oder ganzjährig? ( Auch im Frühjahr und Herbst sind die Nachttemperaturen teilweise empfindlich niedrig und im Sommer gibt es nicht immer schattige Plätze.) Also einpegeln irgendwo zwischen Expeditionsfahrzeug und Badekutsche!

-          Soll das fertige Mobil vielleicht mal veräußert werden? (der Käufer hat vielleicht andere Nutzungsbedingungen)

-          Wie viele Schlafplätze gibt es und werden sie eventuell auch alle gleichzeitig genutzt?

-          Soll stationäre Solartechnik zum Einsatz kommen?

 

Nun wird sich mancher fragen, was hat Solartechnik mit der Isolierung zu tun? Nun, wenn ich ein Solarmodul auf dem Dach habe, werde ich die Sonne suchen. Folglich muß ich das Dach besser isolieren. Habe ich ein tragbares Modul, kann ich diese Überlegung vergessen. Dazu mehr im Abschnitt Energie/Solartechnik.

 

Grundsätzlich kommen für die Isolierung zwei Varianten in Frage:

 

1.      Man isoliert alle Außenflächen, verkleidet sie und beginnt dann mit dem Innenausbau. Das hat den Vorteil, daß man beim Einbau der Möbel relativ gerade Flächen zur Verfügung hat und die Verkleidungsteile leicht anzupassen sind. Nachteile sind:

beim festen Verbinden der Einbauten mit dem Fahrzeug sind die Träger als Befestigungselemente verdeckt. Es geht Platz verloren, (z.Bsp. in Schränken) und Durchbrüche der  Außenwand sind wesentlich aufwändiger, da ja Isolation und Verkleidung mit durchtrennt werden müssen, oder Differenzen zwischen der Dicke der Isolation und der Luken oder Fenster bestehen, die ausgeglichen werden müssen. Elektrische Leitungen müssen schon verlegt sein oder später als "Aufputzversion" nachträglich verlegt werden.

2.      Nach dem Einbau aller Möbel wird Isoliert. Vorteile: Es wird weniger Isolation benötigt, da z.Bsp. ein geschlossener Schrank als solches schon Isoliert. Dichtheit von Luken und Fenstern kann geprüft werden, bevor man alles zubaut. Elektrische Leitungen lassen sich leichter verlegen. Nachteile: Beim Isolieren muß viel gestückelt werden und das kostet Zeit.

 

Weiterhin ist zu beachten: Ein innen vollkommen "nackter" Transporter läßt trotzdem nicht immer eine großflächige Isolierung zu, wie dieses Bild eindrucksvoll zeigt. (Bild vom hinteren Kotflügel). Und Kältebrücken an Trägern oder Türen lassen sich nie vollkommen vermeiden. 

 

Fazit: Man wird wohl nicht umhin kommen, beide Varianten zu kombinieren.

 

Bei unserem Ausbau haben wir verschiedene Experimente gemacht, deren Ergebnis wir niemandem vorenthalten wollen.

Die Problemzone hintere Kotflügel über den Radkästen und die zahlreichen Verstärkungsholme der Karosserie brachten uns auf die Idee mit dem Bauschaum. Einkomponentenschaum ist leicht zu verarbeiten, vor allem in mehreren Etappen auftragbar und preiswert. Aber er hat eine sehr unangenehme Eigenschaft: Beim  Aushärten schrumpft sein Volumen und er verbeult die relativ dünne Außenhaut. Zweikomponentenschaum ist teurer aber formstabiler. Da die Löcher in den Holmen aber sehr klein sind und eine Kartusche in 6-bis 10 Minuten verarbeitet werden muß, nahmen wir davon Abstand, die Holme auszuschäumen. Wie so oft mußten wir Kompromisse machen. Wir haben also den rechten Kotflügel mit Einkomponentenschaum in mehreren Schichten ausgefüllt. Dazwischen haben wir Styroporflocken gepackt. Der Schaum sollte die Flocken lediglich fest miteinander verbinden. Als der Holm ausgefüllt war und der Schaum fest, hatten wir dann drei leichte Beulen in der Außenhaut. Es war eben ein Test. Auf der linken Seite haben wir es dann anders gemacht. Wir haben Feld für Feld mit Tape abgedichtet und die Flocken ohne Schaum eingebracht. Zum Schluß wurde dann wieder die Originalverkleidung befestigt.

Noch ein Wort zur Materialwahl. Es kam immer mal wieder der Vorschlag, doch die preiswerte Mineralwolle aus dem Baumarkt zu verwenden. Davon würde ich abraten. Durch Erschütterung während der Fahrt wird diese mit der Zeit zusammengerüttelt und verringert sowohl ihr Volumen als auch die isolierte Fläche.  Nach ein paar Jahren ist nur noch ein Häufchen Elend übrig. Außerdem nimmt die Mineralwolle Feuchtigkeit auf.

 

Zur Belüftung:

·        Dachluken bringen nicht nur Licht, sondern sorgen auch für gute Belüftung und sind deshalb unverzichtbar!

·        Da, wo schlechte Luft entweicht, werden auch kleine Tiere angelockt. Die Luke sollte also ein Fliegengitter haben.

·        Da auch die Sonne im Sommer draußen bleiben soll, gehört auch ein Sonnenrollo dran. Es gibt Luken mit klappbaren Sonnenblenden/Fliegengittern. Sind sie offen, hängen sie meist im Kopfbereich herum und stören.

·        Nicht alle Typen von Dachluken können während der Fahrt geöffnet bleiben.

·        Dachluken sind meist da, wo die Luft am wärmsten ist. Deshalb sollten sie auf alle Fälle eine Doppelglashaube zur Isolierung haben.

·        Schließlich ist sowohl bei der Auswahl als auch beim Standort der Luke zu beachten, daß sich evtl. die Fahrzeughöhe verändert.

 

Bei größeren Fahrzeugen empfiehlt sich evtl. auch der Einbau von zwei kleinen Luken statt einer großen.

 

Der Standort sollte so gewählt werden, daß während der Fahrt die vorn einströmende Luft möglichst weit hinten entweichen kann.

Wir entschieden uns für eine 50x50cm große Luke von FIAMMA mit einer getönten Doppelglashaube und integrierten Rollo's. Sie kann nach allen vier Seiten schräg geklappt werden( wichtig für die Fahrt und an windigen Standorten), der Mechanismus ist sehr robust und vom Preis her liegt sie im mittleren Bereich.

 

Als Entlüftung im Stand und beim Schlafen sollte sie möglichst weit von anderen Lüftungsöffnungen entfernt sein, um eine gute Durchlüftung des gesamten Fahrzeuges zu erreichen.

Unsere Luke befindet sich direkt über dem Bett im Heckteil unseres Fahrzeugs.

 

Weitere Lüftungsöffnungen können ein Schiebefenster ( kann auch während der Fahrt geöffnet werden) oder Klappfenster ( kann man auch bei Regen öffnen) sein. Preislich liegen sie gleich, für welches man sich also entscheidet hängt vom Einbauort und Verwendung ab. Bei der Ausstattung der Fenster gilt das oben für die Luke gesagte analog. Allerdings gibt es nicht so eine große Auswahl verschiedener Fenster wie bei den Luken. Die Fenster von SEITZ sind sehr gut, aber auch teuer, da es kaum Konkurrenz gibt.

Natürlich hat unser Fenster auch ein integriertes Fliegen/Sonnenrollo. 

Sehr gute Erfahrungen haben wir mit Lüftungsgittern gemacht, die auf der Fahrer- und Beifahrerseite auf die heruntergekurbelten Seitenfenster aufgesetzt werden. Sie sind Einbruch- und Regensicherer als ein spaltbreit geöffnetes Fenster. Diese Gitter gibt es für fast alle Fahrzeuge. Da man sie immer als Paar kauft, kann man je nach Standort Luftbewegung und Außentemperatur eines oder beide benutzen. Steht man sehr windig, reicht meist das Gitter auf der windabgewandten Seite für ausreichende Belüftung.

 

Energie/ Solartechnik

 

Dieser Punkt sollte einige Überlegungen Wert sein. Wohnmobile finden ihren Einsatz überwiegend im Freizeit- und Campingbereich. Das hat was mit Natur zu tun, also sollten auch Gedanken zur Ökologie mit einbezogen werden.

Eine ausreichend dimensionierte Solaranlage ermöglicht Unabhängigkeit von externen Energiequellen. Da die Solartechnik ein recht komplexes Thema ist, wollen wir hier nur einige einfache Überlegungen anstellen. Wer sich mit dem Gedanken trägt, sollte sich genauer belesen und sich beim Händler beraten lassen.

Solarhändler bieten keine besseren Solaranlagen und sind oft nur auf Solarprodukte beschränkt. Wie man Lichtmaschine, Ladegerät, Zweitbatterie und Verbraucher zusammenschaltet bleibt einem dann oft selbst überlassen.

WOMO- Zubehörhändler bieten Solartechnik und auch den Rest der Elektrik an. Das gewährleistet eine Einbindung der Solaranlage in die gesamte Elektrik des Wohnmobils.

Ein Wohnmobil sollte auf jeden Fall eine reichlich bemessene Zweitbatterie haben und die entsprechenden Verbraucher sollten auch daran angeschlossen sein.

In einem früheren Winterurlaub war nach 3 Tagen die Bordbatterie vom Betrieb der Heizung leer und nach einer Woche die Starterbatterie vom Musikhören. Wir sind dann an das Stromnetz vom Campingplatz gegangen und haben mit unserem Heizlüfter für wohlige Wärme gesorgt.

Daraus haben wir gelernt, dass ein Autoradio keinen Zusatzverstärker braucht, dass es an der Bordbatterie angeschlossen sein sollte, dass man dann aber auch eine externe Energiequelle benötigt, wenn man länger steht.

Prinzipiell kann man alles Mögliche an Elektrik einbauen und vor allem in allen Preislagen. (Solarmodule, Ladegeräte, Zweitbatterien, Spannungswandler von 12V auf 230V, Stromaggregate, elektrische Pumpen, Warmwasserboiler usw.) Es gibt inzwischen Nichts, was es für das WOMO nicht gibt!

Da das Zeug nicht billig ist, sollte man sich aber auf das beschränken, was man wirklich braucht. Außerdem soll es ja Camping bleiben!

Wir haben auf Warmwasser und Dusche verzichtet, weil es überall Schwimmhallen gibt, weil man auch mal auf einem Campingplatz duschen kann, ohne dort gleich für eine Woche einzuchecken und im Sommer tut es auch die Solardusche.

Ohne genaue Berechnung von geplanten Verbrauchern kann man keine Aussage treffen, wie die Bordelektrik bemessen sein soll!

Also Checkliste der Verbraucher erstellen, durchschnittlichen Tagesverbrauch ermitteln, mit Anzahl der Tage multiplizieren, die man ohne externe Energie auskommen möchte. Dann hat man erst mal die Mindestkapazität der Bordbatterie ermittelt.

Im Sommer wird unser Kühlschrank mit Gas betrieben, im Winter bleibt er meist aus bzw. wird nur gelegentlich eingeschaltet. Licht wird im Sommer auch weniger benötigt.

In der kälteren Jahreszeit wird geheizt, mehr Licht verbraucht und da man sich mehr drinnen aufhält, ist auch das Radio öfter an. Die Bordbatterie verliert bei niedrigen Außentemperaturen einen Teil Ihrer Kapazität.

Die Energiebedarfsberechnung sollte sich also auf alle Fälle am Winterbetrieb orientieren.

Berechnungsbeispiel:

Unsere Bordbatterie hat 105 Ah.

Heizung 24Wx5h=120Wh

Licht:     30Wx5h=150Wh

Radio      50Wx4h=200Wh

Summe                    470Wh / 12V=  ca. 40Ah. Ohne externe Energie ist also die Batterie nach 2,5 Tagen leer! Das ist jedoch nur ein theoretischer Wert.

Das Solarmodul (100W) leistet im Winter 50W x 5h=250Wh ( Erfahrungswert)

 Verbraucher: 470Wh

Abz.              250Wh vom Solarmodul

Summe          230 Wh / 12V= ca. 20Ah  Mit Solarmodul ist die Batterie also nach 5 Tagen leer.

Außentemparatur, Alter der Batterie und Ladezustand wirken sich jeweils kapazitätsmindernd aus. Außerdem kann eine Batterie nie bis auf "Null" entladen werden.

Praktisch haben wir für unser Wohnmobil im Winter schon nach spätestens 3 Tagen ein Energieproblem. Zur Sicherheit sollte man wohl immer davon ausgehen, und das zeigen auch Erfahrungen anderer Wohnmobilisten, daß eine 100 Ah Batterie 50 Ah abzugeben bereit ist.

Anmerkung: bei tiefen Temperaturen läuft die Heizung den ganzen Tag, um ein Einfrieren der Wasserversorgung zu verhindern. Mit einem stationären Modul von 100 W reicht die gelieferte Energie nicht aus, da das Modul durch den niedrigeren Stand der Sonne nicht effektiv genug arbeitet.)

Wir benötigen also noch von irgendwoher Energie.

Alternativen:

*       weniger Heizen, mehr Glühwein

*       größere oder zweite Bordbatterie

*       Ladegerät und mal 24 Stunden ans Netz.

*       Ab und zu mal mit dem Auto fahren.( Setzt aber voraus, dass die Bordbatterie an der Lichtmaschine ist, aber dazu später)

Ladegerät:

Wir haben uns ein Ladegerät eingebaut. Dabei haben wir ein Ladegerät speziell  für das Laden einer Bordbatterie mit UiOU- Kennlinie erworben ( ca. 250 DM). Ein einfaches Ladegerät aus dem Baumarkt (ab 30 DM) ist mehr für Starterbatterien geeignet. Spart man beim Ladegerät, zahlt man durch Batteriewechsel drauf.

Das Ladegerät haben wir unter dem Beifahrersitz untergebracht, die Bordbatterie unter der Fahrersitzkonsole. Das sorgt für kurze Kabelwege.

Batterie:

Die speziellen Bordbatterien sind für eine größere Anzahl Lade/ Entladezyklen geeignet (Zyklenfester als Starterbatterien) kosten aber auch mehr. Auf jeden Fall sollte sie solartauglich und Wartungsfrei sein, da sie oft an schwer zugänglichen Stellen platziert ist, (falls man z.Bsp. Drehkonsolen hat.)

Am besten sind auslaufsichere Batterien ( z.Bsp.wartungsfreie Gelbatterien), da sie nicht gasen und auch nicht auslaufen können. Ideal für den Einbau im Fahrzeuginneren, aber auch recht teuer.

Uns bot sich als Einbauplatz die recht großzügig bemessene Sitzkonsole an. Dicht am Ladegerät und Solarregler/Modul gelegen und leicht zugänglich.

Solarregler:

Der Solarregler wandelt den Solarstrom in einen Ladestrom für die Batterie um. Es gibt ihn für den Anschluss von einer und zwei Batterien. Er sollte eine Anzeige besitzen, dann ist man immer in der Lage, einzuschätzen, ob das Modul Strom liefert. Außerdem muss er zum Modul passen. Es gibt Solarregler, die die Ladespannung auch bei geringer Stromlieferung vom Modul auf einem hohen Wert halten und somit die echte Energieausbeute für die Batterie erhöhen. Diese sind aber doppelt so teuer (ab 250EUR), wie einfache Regler.

 

Standort der Geräte und Einbau:

Wenn möglich, sollte man "alles schön beisammenhalten". Lange Kabel bedeuten Energieverluste, der Einbauaufwand ist größer, Kabel sind auch nicht billig.

Wir haben das Solarmodul mit dem Kabelanschluss nach vorn gleich hinter dem Fahrerhaus auf die Linke Dachseite montiert ( angeklebt mit Spezialkleber SIKAFLEX und zur Sicherheit pro Halterung eine Blechtreibschraube durch das Dach).

 

Die Halterungen für das Modul waren zwar recht teuer, gewährleisten aber eine sachgerechte und sichere Dachmontage (Dachabstand wegen Hinterlüftung des Moduls, Spoiler zum Schutz vor Beschädigung durch Äste o.Ä., Schutz gegen mech. Beanspruchung durch Verwindung oder Erschütterung)

Direkt unter dem Modul in einem Wandschrank sitz der Regler und die gesamte 12V- Verteilung. Vom Regler gehen die beiden Ladekabel für die Batterien im Holm nach unten, durchqueren das Fahrzeug Richtung Fahrersitz, wo sich die Batterie befindet.

An der 12V- Verteilung (Sicherungskasten) sind alle Verbraucher jeweils mit einer Extrasicherung angeschlossen. Der Platz sollte gut zugänglich sein für eventuelle Fehlersuche und sich im oberen Fahrzeugteil befinden, da dort die meisten Verbraucher sind (Licht) und sich die oberen Holme gut für Kabelverlegung eignen.

Achtung: 12V Kabel dürfen nicht in den gleichen Kanälen liegen wie die 230V- Kabel!

An der Batterie sollte am Minus/Masseanschluß ein Masseband gut mit der Karosserie verbunden sein. Elektrische Probleme Phänomene oder schwer einzugrenzende Fehler haben ihren Ursprung oft in schlechten Masseverbindungen.

Wenn die Kabel durch enge Öffnungen mit scharfen Kanten geführt werden, sollten sie entsprechend gegen Durchscheuern isoliert werden. Wir haben das mit SILIKON gelöst, welches bis zur Aushärtung mit Tape fixiert wurde.

An später schwer zugänglichen Stellen und wenn der Platz vorhanden ist empfiehlt sich der Einsatz von Installationsrohren aus Plastik zum Durchführen der Leitungen. Erhältlich sind diese in der Elektroabteilung vom Baumarkt in verschiedenen Durchmessern, steckbar mit Kurvenelementen. Durch solche Konstruktionen bekommt man später auch mühelos noch mal ein Kabel eingezogen

 

230V- Anlage:

Wie bereits weiter oben beschrieben ist der Energiehaushalt in einem Wohnmobil immer etwas kritisch. Zur "Nahrungsergänzung" entschieden wir uns für eine 230V- Anlage. Die Vorteile liegen auf der Hand:

Benötigte Geräte hat man meist im Haushalt und packt sie für den Urlaub einfach ein. Man braucht also keinen 12V-Fön oder eine 12V- Kaffeemaschine anzuschaffen. Der Bordkühlschrank liefert bei 230V- Betrieb auch bei hohen Außentemperaturen Eiswürfel!

Da wir im Urlaub in südlichen Ländern immer Probleme mit der Beschaffung von dunklem Brot hatten, nehmen wir auch unseren Brotbackautomaten mit.

Unser 230V- Netz haben wir komplett "unter Putz" gelegt. Die Verteilerdose befindet sich im Zwischenfußboden gleich hinter dem Fahrerhaus. Das Gewährleistet kurze Wege zu den beiden ständig angeschlossenen Verbrauchern (Ladegerät und Kühlschrank) für die wir jeweils Steckdosen installiert haben. Für den Anschluss von Geräten außerhalb des Autos haben wir eine Steckdose gleich bei der seitlichen Schiebetür vorgesehen. Über der Küche noch eine Steckdose für Küchengeräte oder für ein Spotlicht, wenn wir denn am Strom hängen hielten wir für ausreichend.

Für den Anschluss des Fahrzeugs auf Zeltplätzen benötigt man so genannte EURO- Adapter (blaue Stecker mit dicken Stiften, wie bei Kraftsteckdosen). Einen Adapter vom Stromkasten auf normale Schuko-Buchse ( Kabellänge 1m) und einen Adapter von SCHUKO- Stecker auf Euro-Buchse ( für den Anschluss des Verlängerungskabels an die Euro-Buchse des Fahrzeugs ) Die Länge richtet sich hier nach dem Einbauort der Dose im Fahrzeug und sollte so bemessen sein, dass man die Kupplung oder die Kabeltrommel in eingesteckten Zustand regensicher unter das Auto legen kann. Die Euro-Buchse des Fahrzeugs ist fest in die Außenhaut des Fahrzeugs eingebaut und mit Silikon abgedichtet. Der Einbauort am Fahrzeug  sollte außerhalb des Spritzwassers der Räder liegen und innen gut zugänglich sein, da man direkt dahinter einen

 

Verbindung 12V Bordnetz/12V Fahrzeugnetz

In unserem Fahrzeug sind die beiden Netzte getrennt. Die Starterbatterie wird zwar vom Solarregler mit einer Erhaltungsladung versehen, aber im Fahrzustand wird die Bordbatterie nicht von der Lichtmaschine gespeist. Das hat zwar den Nachteil, dass die Bordbatterie nicht während der Fahrt geladen wird, aber dafür sorgt ja das Solarmodul.

Würde man die Bordbatterie mit an die Lichtmaschine anschließen um sie während der Fahrt laden zu können, müsste man ein Trennrelais zwischen die Batterien schalten, damit im Stand nicht durch Bordverbraucher die Starterbatterie entladen wird. Das Trennrelais trennt bei ausgeschalteter Zündung die beiden Netzte.

 

Heizung

Auf Campingplätzen sind die Strompreise oft hoch im Vergleich zu den Gesamtübernachtungskosten. In einigen Ländern sind auch die Stromanschlüsse unterdimensioniert, sodass  man in der kühlen Jahreszeit keine Heizlüfter betreiben kann.

Im Winter ist es auch sehr angenehm, mit einem aufgeheizten Fahrzeug loszufahren.

Eine geeignete Heizung sollte also in keinem WOMO fehlen.

Welche Alternativen gibt es?

·        Kraftstoffbetriebene Zusatzheizungen, die über den Kühlwasserkreislauf des Fahrzeugs und den Fahrzeuglüfter laufen(z.Bsp. WEBASTO)

·        Gasstandheizungen (TRUMA)

·        Separate Kraftstoffbetriebene Luftheizungen für Diesel und Benzin

Eine sehr gute Beschreibung, welche Heizung die richtiger ist, findet sich hier im Forum wohnmobile.net

Erstere Heizungen haben den Vorteil, daß sie auch den Motor mit vorwärmen, was bei Dieselmotoren vorteilhaft ist. Außerdem braucht man sich keine Gedanken über den Treibstoff zu machen, da ja immer was im Tank ist. Der Selbsteinbau dürfte allerdings nicht unproblematisch sein und der Preis ist sehr hoch. Der Energieverbrauch ist hoch, weshalb sie für den Dauergebrauch nicht geeignet sind.

Gasbetriebene Standheizungen sind zuverlässig, verbrennen sehr sauber, brauchen wenig Strom (TRUMA 2800 24W ) und wenn man das Gas auch noch zum Kochen und evtl. für den Kühlschrank braucht, ist es sowieso vorgesehen. Der Einbau ist einfach und der Preis moderat.

Wir haben uns für eine TRUMA- Heizung entschieden und mit dem  Kauf einer gebrauchten auch noch 1000 DM gespart.

Später haben wir dann noch eine Webasto- Standheizung nachgerüstet, mit der wir sehr gute Erfahrungen gemacht haben, da die Heizleistung des Motors in moderneren Fahrzeugen oft zu wünschen übrig lässt. Außerdem ist sie ideal zum Enteisen der Frontscheibe geeignet, wenn man im Winter längere Zeit gestanden und im Auto geschlafen hat.

 

 

 

Der Möbelbau

 

Wenn möglich empfiehlt sich hier:  Alle Möbelstücke einzeln fertig bauen, dann an die Fahrzeugkonturen anpassen  und wenn alle Möbel fertig sind, einbauen. Hat den Vorteil, das man mit dem Auto immer noch große Gegenstände wie z. Bsp. Die Möbelplatten weg bekommt.

Andererseit braucht man dann Platz zum Unterstellen der schon fertigen Möbel.

 

Wir haben uns für eine andere Variante entschieden: Wenn feststand, daß für einen längeren Bauabschnitt (Wochenende) Zeit vorhanden war, so haben wir ein Teil gebaut und auch gleich eingebaut.  Zunächst jedoch nur so fest, daß es während der Fahrt nicht wandern konnte und bei Bedarf schnell auszubauen ging.

Im Fall der Küche war das auch notwendig, da sie noch mehrmals ausgebaut werden mußte.

 

Im hinteren Fahrzeugteil wurde ein Grundgerüst als Stütze für das Bett errichtet. An diesem Gerüst und um dieses herum wurden dann die Schränke gebaut. Die Küche entstand zeitgleich, sodaß nach einer Woche schon wieder komfortables Campen möglich war. Das sah dann aber oft so aus: In einem weiteren Abschnitt entstanden dann die anderen Schränke.

 

Bei der Materialwahl gibt es einiges zu bedenken. Möchte man pflegeleichte Oberflächen, so empfielt sich das sehr leichte Pappelsperrholz, welches mit  verschiedenen Dekoren erhältlich ist. ( Achtung! Eine Platte misst 1,24m mal 2,44 m, das kann Transport- oder Lagerprobleme geben! )Auch gibt es hier verschiedene Stärken im gleichen Dekor ( für Möbel 15mm, als Verkleidung 5mm )  Pappelsperrholz Natur kostet nur etwa die Hälfte, muß aber behandelt werden. Dafür gibt's das aber im Baumarkt auch in 10mm Stärke. Eine Erfahrung haben wir mit dem 10mm Pappelsperrholz gemacht: Für Einlegeböden in Schränken ist es sehr gut geeignet. Auch für Türen. Da man aber die kleinen Scharnierschrauben auf der Stirnseite des weichen Holzes nicht richtig festbekommt, muß man sie einkleben. Wir haben nach Fertigstellung einfach alle Schrauben an den 10mm starken Türen noch mal rausgeschraubt und eingeklebt. Dafür benutzten wir Sekundenkleber.

 

Achtung!, die  Oberflächen der Dekorplatten sind aber nicht schlagfest wie eine Küchenarbeitsplatte, das Pappelsperrholz ist sehr weich. Nach längerem Gebrauch entstehen Spuren und Eindrücke. An stark beanspruchten Stellen ( Küchenplatte, Sitzflächen, WC- Kasten sollte man deshalb Kinder- Tier und Werkzeugfeste Platten verwenden. Diese gibt es dann aber nicht unbedingt im gleichen Dekor. Für die relativ weichen Kanten des Pappelsperrholz empfehlen sich auf alle Fälle Kantenumleimer, die es in vielen verschiedenen Farben gibt. Farblich passend dazu gibt es auch die Griffe für die Türen, die gleichzeitig für festen Verschluß auch während der Fahrt sorgen.

 

Wir haben uns für Pappelsperrholz Natur entschieden. Es ist sehr leicht zu bearbeiten, die natürliche Maserung tritt nach der Behandlung mit Wachsbeize sehr schön hervor und es entsteht ein wohnlicherer Eindruck als bei irgendeinem Dekor.

Ein Nachteil soll aber nicht unerwähnt bleiben: Da man die Richtung der Maserung an außenliegenden Bauteilen beachten muß, hat man oft ein Brett übrig, was zwar groß genug ist, wo aber die Maserung nicht stimmt. Also auch beim Zuschnitt im Baumarkt immer auf die Maserung achten, sonst sieht's gemein aus.

Wir haben bei der Planung auf Milimeterpapier die einzelnen Teile so lange geschoben, bis die Platten optimal ausgenutzt waren.

Zum Beizen haben wir zwei verschiedene Farbtöne verwendet. Also was lag näher, als die Platten auf beiden Seiten mit je einer Farbe zu beizen. Vorteil: Die Kanten bleiben nach dem Sägen hell, was in unserem Fall auch gewollt war. 

Nachteil: Beim Zuschneiden der Teile muß man die Platte öfter drehen, da der Sägetisch der Stichsäge immer leichte Spuren hinterläßt. (gesägt wurde immer auf der Rückseite des benötigten Teils)

Bei nachträglich gebeizten Teilen mußten die Kanten immer noch mal nachgeschliffen werden und die Wachsbeize auf dem feinen Schleifpapier setzt dieses schnell zu.

 

Leider mußten wir beim Möbelbau mit den Pappelsperrholzplatten auch eine schlechte Erfahrung machen:

Eine Platte stand während der Bauerei für ca. 4 Stunden in der prallen Sonne. Sie war danach so verzogen, daß wir bei der späteren Verwendung zum Küchenbau arge Probleme hatten, die Einzelteile wieder in Form zu bekommen.

 

 

Verbindungen zur Außenwelt

 

Der Thematik widme ich ein extra Kapitel, da ich damit schon viele Erfahrungen gesammelt habe. Öffnungen nach außen sind immer Verletzungen der Außenhaut des Fahrzeugs , die ja auch ein stabilisierendes Element ist. Außerdem sind diese Öffnungen meist für irgendwelche Geräte erforderlich und da gibt es Vorschriften.

Hat man bei der Wahl eines Durchbruches etwas nicht beachtet oder falsch gemessen, ist es kaum rückgängig zu machen. Dagegen kann ich einen Schrank immer wieder aus- und neubauen.

Metall ist schwerer zu bearbeiten als Holz. Also hier kommt es besonders auf gutes Werkzeug an. ( Neues Sägeblatt verwenden!) Auch ist die Verletzungsgefahr durch heiße Späne gegeben. Wenn man so ein Ding in den Blusenausschnitt bekommt ist schnell einmal vor Schreck die Säge abgerutscht.

 

Ja Ja die Späne, sie fliegen überallhin und wo sie liegenbleiben, da vergammelt das Auto!

Das ist auch der Grund, warum wir alle Durchgänge durch die Außenhaut ganz am Anfang unserer Bauerei gemacht haben. Da kriegt man noch alle sauber.

 

Welche Durchgänge brauchen wir ?

 

-          Zu- und Abluft für die Standheizung

-          Be-und Entlüftung für den Kühlschrank

-          Abgaskamin für den Kühlschrank ( In einigen Belüftungsklappen integriert)

-          Füllstutzen für Frischwassertank

-          Durchführung für Abwasserleitung

-          Entlüftungsöffnung für Gaskasten

-          Dachluke

-          Fenster

 

Das sind ganz schon viele! Welche wirklich nötig sind, richtet sich nach der konkreten Planung, was alles rein soll ins WOMO (Link Planung)

Der Einbau  der Dachluke stand bei und ganz am Anfang, da wir ja auch während des Ausbaus mit dem Auto schon campen waren und gut schlafen wollten.

Das Angebot an Dachluken ist sehr groß und Preisunterschiede und Eignung  auch. Mehr dazu bei Isolierung/Belüftung.

 

Gasanlage

 

Beim Bau und Betrieb einer Gasanlage in Wohnmobilen sind eine ganze Reihe von Vorschriften zu beachten, auf die ich an den entsprechenden Textstellen näher eingehen möchte. Die kompletten Vorschriften gibt's bei TÜV oder DEKRA in Form von Merkblättern.

Nur sovielvorab: Der Einbau muß von einer Fachwerkstatt abgenommen und geprüft werden, Der Prüfschein ist im Fahrzeug mitzuführen. Nicht jede Werkstatt nimmt die Abnahme einer Anlage vor, die sie nicht selbst gebaut hat, also vorher eine Werkstatt suchen.

 

Der Einbau einer Gasanlage erfordert spezielle Kenntnisse und eine exakte Planung:

Durchbrüche der Fahrzeugaußenwand sind erforderlich, der Flaschenkasten braucht Platz und auch das Gewicht der Flaschen muß bei der Platzwahl berücksichtigt werden. Außerdem steht auch noch die Entscheidung Gastank oder Flaschen aus.

Der Tank hat den Vorteil, dass er außerhalb vom Fahrzeug befindlich, Platz im Innenraum freilässt. Gastanks haben eine Standzeit von 10 Jahren, danach müssen sie komplett überholt werde. Das ist teuer, meist ein Mehrfaches im Vergleich zu einer neuen Gasflasche, wenn man es in einer Werkstatt vornehmen lässt. Man kann den Tank auch selbst ausbauen und zur Überholung einschicken, was zwar billiger, aber mit hohem Aufwand verbunden ist.

Gastanks kann man auch nicht überall befüllen lassen. In den Niederlanden und in Dänemark fast an jeder Tankstelle, in Deutschland meist nur in größeren Ballungsgebieten, da auch flüssiggasgetriebene Fahrzeuge nicht sehr verbreitet sind.

Flaschen sind da etwas pflegeleichter. Das Netz der Füll- bzw. Tauschstellen ist weit verzweigt und bei Tauschflaschen übernimmt der jeweilige Betrieb den TÜV.

Allerdings sind gegenüber dem Tank die Transportvorschriften für Flaschen auch etwas komplizierter.

Für den Flaschenkasten gibt es verschiedene Varianten:

  1. Von außen zugänglich und
  2. Im Innenraum, z. Bsp. In einem Schrank der Küche.

In beiden Fällen muss der Kasten zum Fahrzeuginnenraum hin luftdicht verschlossen sein und in Höhe des Bodens mit abfallendem Niveau eine Öffnung nach außen oder ein Lüftungsgitter ( mind. 10x10 cm ) nach unten besitzen. Da Gas schwerer als Luft ist, muß der Flaschenkasten im Inneren des Fahrzeugs auch noch eine Schwelle besitzen, die das Eindringen ausgeströmten Gases ins Fahrzeuginnere verhindert.

Im Falle der Öffnung nach unten zum Fahrzeugboden darf die Frischluftzufuhr für die Heizung nicht auch unter dem Fahrzeug sein (Bodenkamin). Stattdessen muss man dann für die Heizung einen Wand- oder Dachkamin benutzen, damit ausströmendes Gas nicht als Verbrennungsluft von der Heizung angesaugt wird.

Die Flaschen müssen festgeschnallt werden, d.h. gegen Verrutschen und Umfallen gesichert werden. Hierfür gibt es im Campinghandel geeignete Haltesysteme.

Wichtiger Hinweis: Die Gasflaschen unterliegen bei der Fertigung erheblichen Höhentoleranzen( bis 7 cm). Wir haben eine sehr „flache“ Flasche gekauft und nach dieser den Flaschenkasten bemessen. Die oben beschriebene Schwelle führte nun beim Kauf einer zweiten Flasche dazu, dass diese „höhere“ Flasche nicht mehr in den Flaschenkasten passte. Da man bei Tauschflaschen nicht mit dem Bandmaß losgehen möchte, sollten nach oben unbedingt mind. 10 cm Platz vorhanden sein. Wem bei 11 kg- Flaschen  damit zu viel Platz verloren geht, kann den Kasten auch nach unten in den Fahrzeugboden einlassen.

Bedenken sollte man dabei auch, das gefüllte 11 kg- Flaschen sehr unhandlich sind. Der Flaschenkasten sollte also auch seitlich nicht zu eng bemessen sein, das erleichtert das Hantieren beim Flaschentausch.

Die Größe des Flaschenkastens richtet sich außerdem nach dem Verwendungszweck des Fahrzeugs. In unserem Fall ist eine 11 kg- Flasche im Wintercampingeinsatz nach 5 Tagen alle, in größeren Fahrzeugen schon nach 3 Tagen.

Unser Flaschenkasten reicht für zwei 11kg- Flaschen, eine 5 kg Flasche führen wir im Winter außerhalb des Flaschenkastens gut gesichert als Reserve mit.

 

Die Geräte, die mit Gas betrieben werden, sollten möglichst nah beieinander liegen. Damit spart man Arbeit beim fertigen der Gasrohre. Außerdem sind Gasrohre in Schränken und Möbeln ein größeres Hindernis als z. Bsp. Ein dünnes Kabel.

Zum Biegen und Schneiden der Rohre gibt es spezielles Werkzeug, was die Arbeit sehr erleichtert. Vom Sägen der Rohre würde ich abraten, da man anschließend Innen und Außen entgraten muß. Späne können aber den kleinen Innendurchmesser der Rohre verstopfen! Eine  Schneidvorrichtung bietet uns dagegen gratfreie Rohre und rechtwinklige Enden. Das ist wichtig für die korrekte Funktion der Schneidringe. Die Schneidringe und  Rohrenden sollten vor dem Herstellen der Schraubverbindung leicht eingefettet werden.

 

Noch ein Tip: mit einer speziellen Rohrbiegezange kann man die Rohre biegen, ohne ihr Profil und damit die Durchlässigkeit für Gas zu verändern. Es sind sehr kleine Radien und damit sehr genaues Arbeiten möglich. Zu beginn der Arbeiten sollte man aber ein wenig üben, damit nachher auch alles milimetergenau sitzt. Ungenaue Winkel am Ende der Rohre z. Bsp. Durch biegen mit der Hand führen zu Undichtheiten. Wenn man dann nacharbeiten muss, bekommt man den schon verwendeten Schneidring nicht mehr ohne Rohrbeschädigung herunter. Schneidet man ihn vom Rohr, ist das Rohr zu kurz und muß neu angefertigt werden. Schneidringe sollten auch nicht wieder verwendet werden, wenn sie einmal trotz straffer Verschraubung keine Dichtheit erzeugen konnten. Fazit: Die Biegezange ist auf jeden Fall empfehlenswert und genaues Arbeiten absolute Pflicht.

 

Die Verbindung zwischen der Gasflasche und den Verbrauchern erfolgt über einen Regler mit Überdruckventil

(In Wohnmobilen Pflicht) an dem ein Schlauch über eine Schraubverbindung fest mit dem Rohr der Gasanlage verbunden ist. Dahinter sollte sich ein Haupthahn zur Sperrung der gesamten Gasanlage befinden ( Außerhalb des Flaschenkastens). Hieran schließt sich ein Verteiler an, der nun aber schon dicht bei den Verbrauchern liegen sollte. Jeder Verbraucher sollte über einen eigenen Absperrhahn verfügen. Das erleichtert erstens die Lecksuche nach dem Einbau und bei der 2- jährlichen Prüfung oder nach Umbauten und zweitens verlischt bei Absorberkühlschränken beim Umschalten von Gas auf Strom die Flamme erst nach Trennung der Gasversorgung.