Internet:
Hier findet
man alles! Bei der Erstellung der Seiten haben wir bewußt auf das Setzen von
Links im Text verzichtet. Nichts ist so veränderlich wie das Internet und wer
hat schon gerne Links im Text, die nach 4 Wochen nicht mehr funktionieren.
Ansonsten
haben wir über gebräuchliche Suchmaschinen und vor allem über die Foren alle
wichtigen Informationen erhalten.
Der Ausbau
eines Wohnmobiles erfordert Kenntnisse in verschiedenen handwerklichen
Bereichen. Dazu gehört Kfz - Elektrik genauso wie 230V-Elektrik.
Solide Kenntnisse
in der Holz - und Metallbearbeitung sollten ebenfalls vorhanden sein.
Der Spruch,
"Richtiges Werkzeug ist die halbe Arbeit" konnte bei unserem Ausbau
immer wieder bestätigt werden. Mehr dazu im Kapitel Werkzeug und Material .
Bevor man
an den Ausbau geht, sollte man sich über den späteren Einsatzzweck und die
Nutzungszeit im Klaren sein. Siehe Dazu auch meine Bemerkungen im Kapitel Isolierung / Belüftung , sowie Planung
Man sollte
sich außerdem Gedanken darüber machen, warum man ein Wohnmobil selbst ausbaut.
Wenn man es
richtig macht kann man zwar gegenüber der Anschaffung eines fertigen Wohnmobils
viel Geld sparen, aber ein 2-3 Jahre altes Wohnmobil ist wohl gegenüber einem
Selbstausbau preislich nicht zu schlagen.
Bei uns
stand der Wunsch im Vordergrund, ein individuell gestaltetes Fahrzeug zu
besitzen, welches genau auf unsere konkreten Vorstellungen der Nutzung
zugeschnitten sein soll, besonders hinsichtlich der Raumaufteilung , die wir in einem Eigenen Kapitel behandeln.
Weiterhin sollte
man beachten, daß trotz sorgfältiger Planung bei der Materialbeschaffung doch
mal etwas fehlt. Und wenn dann das Auto gerade nicht fahrbereit ist, weil es
voll mit halbfertigen Möbeln steht und alles Werkzeug herumliegt, braucht man
entweder ein zweites Auto, den Baumarkt in der Nähe oder ein Fahrrad.
Manchmal
möchte man das Auto auch zum Feierabend stehen lassen um am nächsten Tag an
gleicher Stelle weiterzubauen. Wichtig ist also auch der Ort, an dem man baut.
Bei uns hat alles gepasst: Andreas Arbeit, Baustelle und Wohnung und ein
Baumarkt, alles dicht beieinander. Nur zur Firma Wittke (link) mußten wir durch
die halbe Stadt.
Für
Beiträge in Wohnmobilforen wie: " Haben
uns einen 10 Jahre alten XXX mit einem Aufbau von YYY gekauft, sind absolute Neulinge
und bitten um Tips, was es bei diesem Fahrzeug zu beachten gibt", haben
wenig Verständnis. So sollte man nicht anfangen!
Wir
empfehlen jedem:
Vor einem
Ausbau oder dem Kauf eines Wohnmobils erst mal mit einem Mietfahrzeug Urlaub zu
machen. So ein Wohnmobil ist ein zweiter Haushalt, eine große Investition. Da
sollte man sicher sein, ob es das ist, was man will.
Schließlich
entstehen auch im Stand Kosten, Wohnmobile sind oft Zweitfahrzeuge.
Bei uns
stand mit der Entscheidung zum Wohnmobil fest, das es Flüge in den Urlaub dann
nicht mehr gibt. Es ist einfach eine Kostenfrage.
Was uns bei
der Planung sehr zu Gute kam war der Umstand, daß wir über jahrzehntelange
Campingerfahrung verfügen und viele Jahre einen VW T3 hatten. Damit fangen wohl
fast Alle mal an-( Foto vom Bus), mit dem wir unter den verschiedensten
Bedingungen Erfahrung sammeln konnten.
Weiterhin
sollte man sich darüber im Klaren sein, daß ein Eigenausbau sehr viel Zeit
kostet. Für dieses Problem gab es aus unserer Sicht 3 Lösungswege:
1. Den Urlaub auf den Kopf hauen und
bei schönem Wetter in einem Zug durchbauen.
2. In Etappen bauen, immer wenn Zeit
ist und das Auto zwischendurch zum Camping nutzen.
3. Das Auto zu einem Ausbauer bringen
mit Plänen wie es werden soll und wenn es fertig ist abholen.
Letzteres
ist die einfachste, aber zugleich teuerste Lösung.
Wir haben
Weg 2 gewählt. Zweimal eine Woche Urlaub, etliche Wochenenden und viele
Nachmittage und Abende mussten trotzdem dran glauben. Von der Anschaffung des
Basisfahrzeugs Anfang August bis zur TÜV-Abnahme Ende November ist doch eine
akzeptable Zeit für einen Ausbau. Fertig wird man aber wohl nie. Viele kleine
Veränderungen erwachsen aus der regelmäßigen Nutzung.
Gründliche
Planung ist zwar das wichtigste, aber nicht immer realisierbar.. Es gibt
beispielsweise Arbeiten, die gehen nur mit einem Helfer (Fenstereinbau,
Ausbauplattentransport...). Im Bedarfsfall sollte also eine zweite Person auch
greifbar sein.
Viele
Gedanken, die wir uns auch nicht alle vorher gemacht haben. Am Anfang standen
nur der Wunsch und eine große Menge Energie.
Ich möchte
mit meinen Vorbemerkungen auch Niemandem den Mut nehmen, ein Auto selbst zum
Wohnmobil auszubauen, aber bei der Vielzahl von Herstellern und der Fülle der
auf dem Markt befindlichen Gebrauchten ist fast für jeden Geschmack und
Geldbeutel etwas zu finden. Wer Also selbst ausbaut, sollte gute Gründe haben.
Apropos
Geldbeutel: Wir waren uns im Klaren darüber, daß bei einem Umbau schnell mal
ein paar Tausender den Besitzer wechseln. Deshalb auch von uns ein paar Tipps , wie man Geld sparen
kann.
Tipps die Geld wert sind:
·
Nicht
Alles was man braucht, muß neu gekauft werden. Viele Einbauten (Kühlschrank,
Heizung, Gasflaschen, Kocher) überleben ein Fahrzeug und können gebraucht
erworben werden. So haben wir mehrere hundert Mark gespart. (Internetforen)
·
Spezialwerkzeuge
muß man nicht kaufen, sie liegen nutzlos bei denen herum, die mit dem Ausbau
fertig sind und rufen nach Dir! (Internetforen)
·
Kauft
man alle Teile für den Ausbau beim gleichen Händler sollte man vor dem ersten
Kauf einen Rabatt aushandeln. Das hat uns mehrere 100 DM gespart.
·
Solaranlagen
werden oft als Komplettset angeboten. Dann hat man nicht nur Teile, die gut
aufeinander abgestimmt sind, sondern meist auch Preisvorteile.
·
Einen
wichtigen Tipp den ich auch übernommen habe, fand ich hier (Wolfi's...) Beim
Möbelbau braucht man sehr viele Winkel zum verbinden. Es ist preiswerter, sich
diese aus einem Alu- Profil (Baumarkt) in der jeweils benötigten Länge selbst
herzustellen.
·
Bauart
genehmigte Einbauten (Dachluken, Fenster) im Kfz - Schein eintragen zu lassen
kostet Geld. Wenn eine Dachluke aber eine Bauart Genehmigung hat, ist kein
Eintrag erforderlich! Das sagt einem der TÜV, aber nicht immer freiwillig und
man bezahlt umsonst.
·
Spezialmöbelbauplatten
für Wohnmobilausbau (z.B. Pappelsperrholz) sind schön leicht, aber auch teuer.
Dort wo das Gewicht oder das Dekor keine Rolle spielt, kann man auf preiswerte
Alternativen aus dem Holzhandel zurückgreifen.
Weitere Tipps
·
Nimm
vor Baubeginn Kontakt mit TÜV oder DEKRA auf und besorge Dir die dort
ausliegenden Merkblätter über Wohnmobilausbauten. ( auch über das Internet) Das
spart Enttäuschungen. Am Besten nimmt man schon vorher zum späteren Prüfer
Kontakt auf, da es bei der Zulassung zum Wohnmobil schier unbegrenzten
Ermessensspielraum gibt. Bei der ersten Vorstellung unseres Womo’s sagte man
uns z. Bsp.: Die weißen Blechteile der inneren Verstärkungen müssen mit
textilem Belag beklebt werden, damit der wohnliche Charakter zum Vorschein
kommt. Keine Fragen zur Gasanlage! (Die war zu dem Zeitpunkt schon zugelassen),
interessierte den DEKRA- Menschen aber überhaupt nicht.
·
Greife
auf Erfahrungen anderer zurück, z.Bsp. bei der Firma, die Dir Dein
Ausbaumaterial verkauft. Nach unseren Erfahrungen wird dort nicht mit guten
Tipps gespart. Ein guter Kontakt ist da manchmal Gold wert und will gepflegt
werden!
·
Nicht
jedes Brett muß man selbst sägen. Viele Baumärkte haben einen guten und
kostenlosen Holzzuschnitt, besonders, wenn es mal ganz genau passen muß oder es
am Bauplatz schon zu kalt oder dunkel ist.
Planung
Was soll alles rein?
Komplette
Küche mit Spüle und Kühlschrank, Wasser aus dem Hahn oder nur ein kleiner
Kocher und Wasser aus dem Kanister?
Wer gern in
der Gaststätte ißt und die kulinarischen Finessen des Urlaubslandes
kennenlernen möchte, kommt sicher zum Tee- oder Kaffee kochen mit der
Minimalvariante aus. Wir sind lieber Selbstversorger und brauchen zwei Flammen
zum Kochen und auch mehr Gas.
Tanks unter
dem Auto außen (frostsicher wird teuer) oder lieber preiswert und frostsicher
im Innenraum? Nimmt aber Platz weg.
Wasser ist
auf all unseren Fahrten immer wieder eine zentrale Frage:
Mit dem
Kanister bekommt man überall Wasser, sogar auf Raststätten und in der
Gaststätte. Hat man aber einen Tank, der nur mit dem Schlauch zu befüllen ist,
wird es schon schwieriger. Auch Abwasser wird man nicht überall los. Und wer
möchte schon seinen Urlaub mit Versorgungsfahrten unterbrechen, weil der
Abwassertank voll ist oder das Trinkwasser alle?
Duschkabine
mit WC oder nichts von beidem?
Bei allen
meinen Erfahrungen würde ich eine Naßzelle nicht selbst einbauen. Ein Fach für
ein Chemo- WC findet sich aber immer.
Sitzecke mit
zugelassenen Sitzen und mit Schlaffunktion oder Bett im Dach? Sitzecke ist
nicht ganz so preiswert zu haben, jedoch schläft man weiter unten meist
ruhiger. Je höher man liegt, desto schöner ist der Ausblick, aber man schläft
etwas „bewegter“
Wie ist die Raumaufteilung?
Sitzgruppe
hinten/vorn/ in der Mitte?
Küche im
Heck oder neben dem Eingang?
Wieviel
Stauraum habe ich nach dem Ausbau noch übrig?
Stimmt bei
der Raumaufteilung die Gewichtsverteilung im Fahrzeug noch?
Wie sieht die hauptsächliche Nutzung
aus?
Wie viele
Personen sollen mitfahren/ schlafen können?
Wie
viele Personen sollen sich bei
schlechtem Wetter wie lange im Fahrzeug uneingeschränkt bewegen können?
Welches Basisfahrzeug ist das
richtige?
Untermotorisiert
mit dem Womo unterwegs zu sein macht keinen Spaß und spart nicht immer Geld. (
70PS Vollast brauchen mehr Kraftstoff als 100PS mit 70% der Vmax) Hier ist es ganz wichtig, die
eigene Fahrweise auf langen Strecken gut zu kennen. Nach Unseren Erfahrungen
gibt es 2 Varianten:
1. Entweder ist man der gemütliche Typ,
schwimmt mit dem Verkehr auf der rechten Spur und kann auch mal im Tempo der
Brummi’s reisen ( Basisfahrzeug je nach Gewicht bis 90 PS).
2. Man möchte unabhängig, auch mal
schnell sein und den Weg in die südlichen Länder „In einem Ritt“ durchziehen
und auch am Berg noch genug Reserve zum Überholen haben. (mind. 90 PS.)
Ich möchte
hier nicht auf einzelne Marken eingehen. Autos mit haltbaren Motoren sind in
der Anschaffung oft um so viele Tausend Mark teurer, wie ein Austauschmotor nach
250.000 km kostet. Außerdem kann sich jeder auf den Straßen umsehen, welcher
Typ die meisten Basisfahrzeuge für Wohnmobile stellt. Letztendlich ist es eine
Frage des Geldbeutels und nicht der Einstellung zu einer Marke.
Viele
dieser Fragen kann man schon klären, wenn man den einen oder anderen Urlaub mit
einem Womo hinter sich hat.
Werkzeug/ Material
Beim Werkzeug sollte man nicht am falschen
Ende sparen! Als Mindestausstattung für Ausbauer empfehle ich folgendes:
-
eine
gute Stichsäge, dazu ausreichend Blätter ( brechen ab oder werden mit der Zeit
stumpf)
-
Bohrmaschine
-
Akkuschrauber
-
Schwingschleifer
-
Einen
gut ausgestatteten Werkzeugkasten wie er für Autos üblich ist ( Nußkasten mit
Knarre)
-
Messgerät
für Spannung und Durchgangsprüfung, ( ein einfacher Durchgangsprüfer tut es
auch, aber die Spannung der Bordbatterie gibt z.Bsp. Auskunft über den
Ladezustand der Batterien.)
-
Anreisswinkel
-
Stechbeitel
-
Mindestens
2 Schraubzwingen
-
Böcke
zum Auflegen der Holzteile beim Bearbeiten.
-
Getrennten
Satz Bohrer für Holz und Metall, da Spiralbohrer für Metall beim Holz bohren
stumpf werden.
-
Lochkreissäge,
gut mit zweiter Bohrmaschine
Zusätzlich:
-
Biegezange
und Schneidgerät für 8mm Gasleitungen.
-
Nutenfräser
( nur bei Verwendung von Umleimern erforderlich)
-
Spezialsägeblätter
für Splitterfreies sägen. ( siehe auch Möbelbau)
-
Ein
gut sortiertes und reichlich bemessenes Schraubenreservoir ( Ich habe sehr viel
rostfreie Schrauben verbaut, weil rostige Schrauben nichts halten und
Feuchtigkeit in einem Wohnmobil immer vorhanden ist.
Im Baumarkt
gibt es Sägeblätter für splitterfreies Sägen. Wenn man diese verwendet, hat man
weniger Arbeit mit dem nachträglichen Schleifen der Kanten und die Schnitte
werden sauberer als mit herkömmlichen Blättern. Diese Sägeblätter sind sehr
gut, aber nicht ganz billig. Mit der Zeit werden sie auch stumpf, man sollte
also immer welche in Reserve haben.
Bei den zu
verwendenden Schrauben sollte man
nicht sparen. An schlecht zugänglichen Stellen oder im Außenbereich (Befestigung
der Lüftungsgitter, Abgaskamine usw.) unbedingt rostfreie
Schrauben verwenden!
Als
Möbelbeschläge sollte man auf die Erfahrung professioneller Ausbauer
zurückgreifen. Schränke und Schubfächer müssen auch während der Fahrt sicher geschlossen
bleiben, weshalb herkömmliche Magnetschnapper an den meisten Stellen ungeeignet
sind. Man sollte auch an die Kräfte denken, die Schrankinhalte zum Beispiel in
Kurven entwickeln.
Isolierung/ Belüftung
Diese Thema
ist eines der wichtigsten beim Selbstausbau. Feuchtigkeit ist einer der größten
Feinde des Wohnmobils. In verschiedenen Phasen
unseres Ausbaus waren wir auch mit dem Wohnmobil unterwegs, da wir den
Sommer und die Surfsaison nicht ungenutzt verstreichen lassen wollten. Dabei
bekamen wir einen kleinen Vorgeschmack, was wir noch alles tun müssen. In dem
Stadium ohne Dachluke und ohne Isolierung konnten wir am Morgen nach dem
schlafen auf den Dachblechen innen
regelrecht Wasser abwischen.
Eine
Geschichte aus unserer Zeit mit dem VW- Bus im Winter (dieser hatte
Thermoscheiben, aber viele Kältebrücken): wir schliefen bei - 18 Grad eine
Nacht bei geschlossener Luke. Am nächsten Morgen hatte sich an vielen Stellen
Feuchtigkeit angesammelt und unsere Schlafsäcke waren an der unisolierten Heckklappe
angefroren!
Um solche
Pannen zu verhindern, sind zwei Dinge notwendig:
1. immer für ausreichend Belüftung
sorgen. Einen Plan sollte man schon vor dem Beginn des Ausbaus dafür haben, da
sämtliche Durchbrüche der Fahrzeugwand
ganz am Anfang realisiert werden sollten.
2. Isolierung aller Wände und
Trägerelemente.
Am Anfang
der Überlegungen sollte stehen, unter welchen Einsatzbedingungen das Fahrzeug
genutzt wird. Eine gute Isolierung ist teuer und sehr aufwendig. Die
Beantwortung der nachfolgenden Fragen entscheidet über den Aufwand:
-
Wird
das Fahrzeug nur in der warmen Jahreszeit benutzt oder ganzjährig? ( Auch im
Frühjahr und Herbst sind die Nachttemperaturen teilweise empfindlich niedrig
und im Sommer gibt es nicht immer schattige Plätze.) Also einpegeln irgendwo
zwischen Expeditionsfahrzeug und Badekutsche!
-
Soll
das fertige Mobil vielleicht mal veräußert werden? (der Käufer hat vielleicht
andere Nutzungsbedingungen)
-
Wie
viele Schlafplätze gibt es und werden sie eventuell auch alle gleichzeitig
genutzt?
-
Soll
stationäre Solartechnik zum Einsatz kommen?
Nun wird
sich mancher fragen, was hat Solartechnik mit der Isolierung zu tun? Nun, wenn
ich ein Solarmodul auf dem Dach habe, werde ich die Sonne suchen. Folglich muß
ich das Dach besser isolieren. Habe ich ein tragbares Modul, kann ich diese
Überlegung vergessen. Dazu mehr im Abschnitt Energie/Solartechnik.
Grundsätzlich
kommen für die Isolierung zwei Varianten in Frage:
1. Man isoliert alle Außenflächen,
verkleidet sie und beginnt dann mit dem Innenausbau. Das hat den Vorteil, daß
man beim Einbau der Möbel relativ gerade Flächen zur Verfügung hat und die
Verkleidungsteile leicht anzupassen sind. Nachteile sind:
beim festen Verbinden der Einbauten mit dem Fahrzeug sind
die Träger als Befestigungselemente verdeckt. Es geht Platz verloren, (z.Bsp.
in Schränken) und Durchbrüche
der Außenwand sind wesentlich
aufwändiger, da ja Isolation und Verkleidung mit durchtrennt werden müssen,
oder Differenzen zwischen der Dicke der Isolation und der Luken oder Fenster
bestehen, die ausgeglichen werden müssen. Elektrische Leitungen müssen schon
verlegt sein oder später als "Aufputzversion" nachträglich verlegt
werden.
2. Nach dem Einbau aller Möbel wird
Isoliert. Vorteile: Es wird weniger Isolation benötigt, da z.Bsp. ein geschlossener
Schrank als solches schon Isoliert. Dichtheit von Luken und Fenstern kann
geprüft werden, bevor man alles zubaut. Elektrische Leitungen lassen sich
leichter verlegen. Nachteile: Beim Isolieren muß viel gestückelt werden und das
kostet Zeit.
Weiterhin
ist zu beachten: Ein innen vollkommen "nackter" Transporter läßt
trotzdem nicht immer eine großflächige Isolierung zu, wie dieses Bild
eindrucksvoll zeigt. (Bild vom hinteren Kotflügel). Und Kältebrücken an Trägern oder Türen lassen sich nie vollkommen
vermeiden.
Fazit: Man wird wohl nicht umhin
kommen, beide Varianten zu kombinieren.
Bei unserem
Ausbau haben wir verschiedene Experimente gemacht, deren Ergebnis wir niemandem
vorenthalten wollen.
Die
Problemzone hintere Kotflügel über den Radkästen und die zahlreichen
Verstärkungsholme der Karosserie brachten uns auf die Idee mit dem Bauschaum. Einkomponentenschaum ist leicht zu
verarbeiten, vor allem in mehreren Etappen auftragbar und preiswert. Aber er
hat eine sehr unangenehme Eigenschaft: Beim
Aushärten schrumpft sein Volumen und er verbeult die relativ dünne
Außenhaut. Zweikomponentenschaum ist
teurer aber formstabiler. Da die Löcher in den Holmen aber sehr klein sind und
eine Kartusche in 6-bis 10 Minuten verarbeitet werden muß, nahmen wir davon
Abstand, die Holme auszuschäumen. Wie so oft mußten wir Kompromisse machen. Wir
haben also den rechten Kotflügel mit Einkomponentenschaum in mehreren Schichten
ausgefüllt. Dazwischen haben wir Styroporflocken
gepackt. Der Schaum sollte die Flocken lediglich fest miteinander verbinden.
Als der Holm ausgefüllt war und der Schaum fest, hatten wir dann drei leichte
Beulen in der Außenhaut. Es war eben ein Test. Auf der linken Seite haben wir
es dann anders gemacht. Wir haben Feld für Feld mit Tape abgedichtet und die
Flocken ohne Schaum eingebracht. Zum Schluß wurde dann wieder die
Originalverkleidung befestigt.
Noch ein
Wort zur Materialwahl. Es kam immer mal wieder der Vorschlag, doch die
preiswerte Mineralwolle aus dem Baumarkt zu verwenden. Davon würde ich abraten.
Durch Erschütterung während der Fahrt wird diese mit der Zeit zusammengerüttelt
und verringert sowohl ihr Volumen als auch die isolierte Fläche. Nach ein paar Jahren ist nur noch ein
Häufchen Elend übrig. Außerdem nimmt die Mineralwolle Feuchtigkeit auf.
Zur
Belüftung:
·
Dachluken
bringen nicht nur Licht, sondern sorgen auch für gute Belüftung und sind
deshalb unverzichtbar!
·
Da,
wo schlechte Luft entweicht, werden auch kleine Tiere angelockt. Die Luke
sollte also ein Fliegengitter haben.
·
Da
auch die Sonne im Sommer draußen bleiben soll, gehört auch ein Sonnenrollo
dran. Es gibt Luken mit klappbaren Sonnenblenden/Fliegengittern. Sind sie
offen, hängen sie meist im Kopfbereich herum und stören.
·
Nicht
alle Typen von Dachluken können während der Fahrt geöffnet bleiben.
·
Dachluken
sind meist da, wo die Luft am wärmsten ist. Deshalb sollten sie auf alle Fälle
eine Doppelglashaube zur Isolierung haben.
·
Schließlich
ist sowohl bei der Auswahl als auch beim Standort der Luke zu beachten, daß
sich evtl. die Fahrzeughöhe verändert.
Bei
größeren Fahrzeugen empfiehlt sich evtl. auch der Einbau von zwei kleinen Luken
statt einer großen.
Der
Standort sollte so gewählt werden, daß während der Fahrt die vorn einströmende
Luft möglichst weit hinten entweichen kann.
Wir
entschieden uns für eine 50x50cm große Luke von FIAMMA mit einer getönten
Doppelglashaube und integrierten Rollo's. Sie kann nach allen vier Seiten
schräg geklappt werden( wichtig für die Fahrt und an windigen Standorten), der
Mechanismus ist sehr robust und vom Preis her liegt sie im mittleren Bereich.
Als
Entlüftung im Stand und beim Schlafen sollte sie möglichst weit von anderen
Lüftungsöffnungen entfernt sein, um eine gute Durchlüftung des gesamten
Fahrzeuges zu erreichen.
Unsere Luke
befindet sich direkt über dem Bett im Heckteil unseres Fahrzeugs.
Weitere
Lüftungsöffnungen können ein Schiebefenster ( kann auch während der Fahrt
geöffnet werden) oder Klappfenster ( kann man auch bei Regen öffnen) sein.
Preislich liegen sie gleich, für welches man sich also entscheidet hängt vom
Einbauort und Verwendung ab. Bei der Ausstattung der Fenster gilt das oben für
die Luke gesagte analog. Allerdings gibt es nicht so eine große Auswahl
verschiedener Fenster wie bei den Luken. Die Fenster von SEITZ sind sehr gut,
aber auch teuer, da es kaum Konkurrenz gibt.
Natürlich
hat unser Fenster auch ein integriertes Fliegen/Sonnenrollo.
Sehr gute
Erfahrungen haben wir mit Lüftungsgittern gemacht, die auf der Fahrer- und
Beifahrerseite auf die heruntergekurbelten Seitenfenster aufgesetzt werden. Sie
sind Einbruch- und Regensicherer als ein spaltbreit geöffnetes Fenster. Diese
Gitter gibt es für fast alle Fahrzeuge. Da man sie immer als Paar kauft, kann
man je nach Standort Luftbewegung und Außentemperatur eines oder beide
benutzen. Steht man sehr windig, reicht meist das Gitter auf der
windabgewandten Seite für ausreichende Belüftung.
Energie/ Solartechnik
Dieser Punkt sollte
einige Überlegungen Wert sein. Wohnmobile finden ihren Einsatz überwiegend im Freizeit-
und Campingbereich. Das hat was mit Natur zu tun, also sollten auch Gedanken
zur Ökologie mit einbezogen werden.
Eine ausreichend
dimensionierte Solaranlage ermöglicht Unabhängigkeit von externen
Energiequellen. Da die Solartechnik ein recht komplexes Thema ist, wollen wir
hier nur einige einfache Überlegungen anstellen. Wer sich mit dem Gedanken
trägt, sollte sich genauer belesen und sich beim Händler beraten lassen.
Solarhändler bieten
keine besseren Solaranlagen und sind oft nur auf Solarprodukte beschränkt.
Wie man Lichtmaschine, Ladegerät, Zweitbatterie und Verbraucher
zusammenschaltet bleibt einem dann oft selbst überlassen. WOMO- Zubehörhändler
bieten Solartechnik und auch den Rest der Elektrik an. Das gewährleistet eine
Einbindung der Solaranlage in die gesamte Elektrik des Wohnmobils. |
Ein Wohnmobil sollte auf
jeden Fall eine reichlich bemessene Zweitbatterie haben und die entsprechenden
Verbraucher sollten auch daran angeschlossen sein.
In einem früheren
Winterurlaub war nach 3 Tagen die Bordbatterie vom Betrieb der Heizung leer und
nach einer Woche die Starterbatterie vom Musikhören. Wir sind dann an das
Stromnetz vom Campingplatz gegangen und haben mit unserem Heizlüfter für
wohlige Wärme gesorgt.
Daraus haben wir
gelernt, dass ein Autoradio keinen Zusatzverstärker braucht, dass es an der
Bordbatterie angeschlossen sein sollte, dass man dann aber auch eine externe
Energiequelle benötigt, wenn man länger steht.
Prinzipiell kann man
alles Mögliche an Elektrik einbauen und vor allem in allen Preislagen.
(Solarmodule, Ladegeräte, Zweitbatterien, Spannungswandler von 12V auf 230V,
Stromaggregate, elektrische Pumpen, Warmwasserboiler usw.) Es gibt inzwischen
Nichts, was es für das WOMO nicht gibt!
Da das Zeug nicht billig
ist, sollte man sich aber auf das beschränken, was man wirklich braucht.
Außerdem soll es ja Camping bleiben!
Wir haben auf Warmwasser
und Dusche verzichtet, weil es überall Schwimmhallen gibt, weil man auch mal
auf einem Campingplatz duschen kann, ohne dort gleich für eine Woche
einzuchecken und im Sommer tut es auch die Solardusche.
Ohne genaue Berechnung
von geplanten Verbrauchern kann man keine Aussage treffen, wie die Bordelektrik
bemessen sein soll!
Also Checkliste der
Verbraucher erstellen, durchschnittlichen Tagesverbrauch ermitteln, mit Anzahl
der Tage multiplizieren, die man ohne externe Energie auskommen möchte. Dann
hat man erst mal die Mindestkapazität der Bordbatterie ermittelt.
Im Sommer wird unser
Kühlschrank mit Gas betrieben, im Winter bleibt er meist aus bzw. wird nur
gelegentlich eingeschaltet. Licht wird im Sommer auch weniger benötigt.
In der kälteren
Jahreszeit wird geheizt, mehr Licht verbraucht und da man sich mehr drinnen
aufhält, ist auch das Radio öfter an. Die Bordbatterie verliert bei niedrigen
Außentemperaturen einen Teil Ihrer Kapazität.
Die Energiebedarfsberechnung
sollte sich also auf alle Fälle am Winterbetrieb orientieren.
Berechnungsbeispiel:
Unsere Bordbatterie hat
105 Ah.
Heizung 24Wx5h=120Wh
Licht:
30Wx5h=150Wh
Radio
50Wx4h=200Wh
Summe
470Wh / 12V= ca. 40Ah. Ohne externe Energie ist also die Batterie nach 2,5 Tagen
leer! Das ist jedoch nur ein theoretischer Wert.
Das Solarmodul (100W)
leistet im Winter 50W x 5h=250Wh ( Erfahrungswert)
Verbraucher: 470Wh
Abz.
250Wh vom Solarmodul
Summe
230 Wh / 12V= ca. 20Ah Mit Solarmodul ist die Batterie also nach 5 Tagen
leer.
Außentemparatur, Alter
der Batterie und Ladezustand wirken sich jeweils kapazitätsmindernd aus.
Außerdem kann eine Batterie nie bis auf "Null" entladen werden.
Praktisch haben wir für unser Wohnmobil im Winter schon nach
spätestens 3 Tagen ein Energieproblem. Zur Sicherheit sollte man wohl immer
davon ausgehen, und das zeigen auch Erfahrungen anderer Wohnmobilisten, daß
eine 100 Ah Batterie 50 Ah abzugeben bereit ist. |
Anmerkung: bei tiefen
Temperaturen läuft die Heizung den ganzen Tag, um ein Einfrieren der
Wasserversorgung zu verhindern. Mit einem stationären Modul von 100 W reicht
die gelieferte Energie nicht aus, da das Modul durch den niedrigeren Stand der
Sonne nicht effektiv genug arbeitet.)
Wir benötigen also noch
von irgendwoher Energie.
Alternativen:
weniger Heizen, mehr
Glühwein
größere oder zweite
Bordbatterie
Ladegerät und mal 24
Stunden ans Netz.
Ab und zu mal mit dem
Auto fahren.( Setzt aber voraus, dass die Bordbatterie an der Lichtmaschine
ist, aber dazu später)
Ladegerät:
Wir haben uns ein
Ladegerät eingebaut. Dabei haben wir ein Ladegerät speziell für das Laden
einer Bordbatterie mit UiOU- Kennlinie erworben ( ca. 250 DM). Ein einfaches Ladegerät
aus dem Baumarkt (ab 30 DM) ist mehr für Starterbatterien geeignet. Spart man
beim Ladegerät, zahlt man durch Batteriewechsel drauf.
Das Ladegerät haben wir
unter dem Beifahrersitz untergebracht, die Bordbatterie unter der Fahrersitzkonsole.
Das sorgt für kurze Kabelwege.
Batterie:
Die speziellen
Bordbatterien sind für eine größere Anzahl Lade/ Entladezyklen geeignet
(Zyklenfester als Starterbatterien) kosten aber auch mehr. Auf jeden Fall
sollte sie solartauglich und Wartungsfrei sein, da sie oft an schwer
zugänglichen Stellen platziert ist, (falls man z.Bsp. Drehkonsolen hat.)
Am besten sind
auslaufsichere Batterien ( z.Bsp.wartungsfreie Gelbatterien), da sie nicht
gasen und auch nicht auslaufen können. Ideal für den Einbau im Fahrzeuginneren,
aber auch recht teuer.
Uns bot sich als
Einbauplatz die recht großzügig bemessene Sitzkonsole an. Dicht am Ladegerät
und Solarregler/Modul gelegen und leicht zugänglich.
Solarregler:
Der Solarregler wandelt
den Solarstrom in einen Ladestrom für die Batterie um. Es gibt ihn für den
Anschluss von einer und zwei Batterien. Er sollte eine Anzeige besitzen, dann
ist man immer in der Lage, einzuschätzen, ob das Modul Strom liefert. Außerdem
muss er zum Modul passen. Es gibt Solarregler, die die Ladespannung auch bei
geringer Stromlieferung vom Modul auf einem hohen Wert halten und somit die
echte Energieausbeute für die Batterie erhöhen. Diese sind aber doppelt so
teuer (ab 250EUR), wie einfache Regler.
Standort der Geräte und
Einbau:
Wenn möglich, sollte man
"alles schön beisammenhalten". Lange Kabel bedeuten Energieverluste,
der Einbauaufwand ist größer, Kabel sind auch nicht billig.
Wir haben das Solarmodul mit dem Kabelanschluss nach vorn gleich
hinter dem Fahrerhaus auf die Linke Dachseite montiert ( angeklebt mit
Spezialkleber SIKAFLEX und zur Sicherheit pro Halterung eine
Blechtreibschraube durch das Dach). |
Die Halterungen für das
Modul waren zwar recht teuer, gewährleisten aber eine sachgerechte und sichere
Dachmontage (Dachabstand wegen Hinterlüftung des Moduls, Spoiler zum Schutz vor
Beschädigung durch Äste o.Ä., Schutz gegen mech. Beanspruchung durch Verwindung
oder Erschütterung)
Direkt unter dem Modul
in einem Wandschrank sitz der Regler und die gesamte 12V- Verteilung. Vom
Regler gehen die beiden Ladekabel für die Batterien im Holm nach unten,
durchqueren das Fahrzeug Richtung Fahrersitz, wo sich die Batterie befindet.
An der 12V- Verteilung
(Sicherungskasten) sind alle Verbraucher jeweils mit einer Extrasicherung
angeschlossen. Der Platz sollte gut zugänglich sein für eventuelle Fehlersuche
und sich im oberen Fahrzeugteil befinden, da dort die meisten Verbraucher sind
(Licht) und sich die oberen Holme gut für Kabelverlegung eignen.
Achtung:
12V Kabel dürfen nicht in den gleichen Kanälen liegen wie die 230V- Kabel! |
An der Batterie sollte
am Minus/Masseanschluß ein Masseband gut mit der Karosserie verbunden sein. Elektrische
Probleme Phänomene oder schwer einzugrenzende Fehler haben ihren Ursprung oft
in schlechten Masseverbindungen.
Wenn die Kabel durch
enge Öffnungen mit scharfen Kanten geführt werden, sollten sie entsprechend
gegen Durchscheuern isoliert werden. Wir haben das mit SILIKON gelöst, welches
bis zur Aushärtung mit Tape fixiert wurde.
An später schwer
zugänglichen Stellen und wenn der Platz vorhanden ist empfiehlt sich der
Einsatz von Installationsrohren aus Plastik zum Durchführen der Leitungen. Erhältlich
sind diese in der Elektroabteilung vom Baumarkt in verschiedenen Durchmessern,
steckbar mit Kurvenelementen. Durch solche Konstruktionen bekommt man später
auch mühelos noch mal ein Kabel eingezogen
230V- Anlage:
Wie bereits weiter oben
beschrieben ist der Energiehaushalt in einem Wohnmobil immer etwas kritisch.
Zur "Nahrungsergänzung" entschieden wir uns für eine 230V- Anlage.
Die Vorteile liegen auf der Hand:
Benötigte Geräte hat man
meist im Haushalt und packt sie für den Urlaub einfach ein. Man braucht also
keinen 12V-Fön oder eine 12V- Kaffeemaschine anzuschaffen. Der Bordkühlschrank
liefert bei 230V- Betrieb auch bei hohen Außentemperaturen Eiswürfel!
Da wir im Urlaub in
südlichen Ländern immer Probleme mit der Beschaffung von dunklem Brot hatten,
nehmen wir auch unseren Brotbackautomaten mit.
Unser 230V- Netz haben
wir komplett "unter Putz" gelegt. Die Verteilerdose befindet sich im
Zwischenfußboden gleich hinter dem Fahrerhaus. Das Gewährleistet kurze Wege zu
den beiden ständig angeschlossenen Verbrauchern (Ladegerät und Kühlschrank) für
die wir jeweils Steckdosen installiert haben. Für den Anschluss von Geräten
außerhalb des Autos haben wir eine Steckdose gleich bei der seitlichen
Schiebetür vorgesehen. Über der Küche noch eine Steckdose für Küchengeräte oder
für ein Spotlicht, wenn wir denn am Strom hängen hielten wir für ausreichend.
Für den Anschluss des
Fahrzeugs auf Zeltplätzen benötigt man so genannte EURO- Adapter (blaue Stecker
mit dicken Stiften, wie bei Kraftsteckdosen). Einen Adapter vom Stromkasten auf
normale Schuko-Buchse ( Kabellänge 1m) und einen Adapter von SCHUKO- Stecker
auf Euro-Buchse ( für den Anschluss des Verlängerungskabels an die Euro-Buchse
des Fahrzeugs ) Die Länge richtet sich hier nach dem Einbauort der Dose im Fahrzeug
und sollte so bemessen sein, dass man die Kupplung oder die Kabeltrommel in
eingesteckten Zustand regensicher unter das Auto legen kann. Die Euro-Buchse
des Fahrzeugs ist fest in die Außenhaut des Fahrzeugs eingebaut und mit Silikon
abgedichtet. Der Einbauort am Fahrzeug sollte außerhalb des Spritzwassers
der Räder liegen und innen gut zugänglich sein, da man direkt dahinter einen
Verbindung 12V
Bordnetz/12V Fahrzeugnetz
In unserem Fahrzeug sind
die beiden Netzte getrennt. Die Starterbatterie wird zwar vom Solarregler mit
einer Erhaltungsladung versehen, aber im Fahrzustand wird die Bordbatterie
nicht von der Lichtmaschine gespeist. Das hat zwar den Nachteil, dass die
Bordbatterie nicht während der Fahrt geladen wird, aber dafür sorgt ja das Solarmodul.
Würde man die
Bordbatterie mit an die Lichtmaschine anschließen um sie während der Fahrt
laden zu können, müsste man ein Trennrelais zwischen die Batterien schalten,
damit im Stand nicht durch Bordverbraucher die Starterbatterie entladen wird.
Das Trennrelais trennt bei ausgeschalteter Zündung die beiden Netzte.
Heizung
Auf
Campingplätzen sind die Strompreise oft hoch im Vergleich zu den
Gesamtübernachtungskosten. In einigen Ländern sind auch die Stromanschlüsse
unterdimensioniert, sodass man in der
kühlen Jahreszeit keine Heizlüfter betreiben kann.
Im Winter
ist es auch sehr angenehm, mit einem aufgeheizten Fahrzeug loszufahren.
Eine
geeignete Heizung sollte also in keinem WOMO fehlen.
Welche
Alternativen gibt es?
·
Kraftstoffbetriebene
Zusatzheizungen, die über den Kühlwasserkreislauf des Fahrzeugs und den
Fahrzeuglüfter laufen(z.Bsp. WEBASTO)
·
Gasstandheizungen
(TRUMA)
·
Separate
Kraftstoffbetriebene Luftheizungen für Diesel und Benzin
Eine sehr
gute Beschreibung, welche Heizung die richtiger ist, findet sich hier im Forum
wohnmobile.net
Erstere
Heizungen haben den Vorteil, daß sie auch den Motor mit vorwärmen, was bei
Dieselmotoren vorteilhaft ist. Außerdem braucht man sich keine Gedanken über
den Treibstoff zu machen, da ja immer was im Tank ist. Der Selbsteinbau dürfte
allerdings nicht unproblematisch sein und der Preis ist sehr hoch. Der
Energieverbrauch ist hoch, weshalb sie für den Dauergebrauch nicht geeignet
sind.
Gasbetriebene
Standheizungen sind zuverlässig, verbrennen sehr sauber, brauchen wenig Strom
(TRUMA 2800 24W ) und wenn man das Gas auch noch zum Kochen und evtl. für den
Kühlschrank braucht, ist es sowieso vorgesehen. Der Einbau ist einfach und der
Preis moderat.
Wir haben
uns für eine TRUMA- Heizung entschieden und mit dem Kauf einer gebrauchten auch noch 1000 DM
gespart.
Später
haben wir dann noch eine Webasto- Standheizung nachgerüstet, mit der wir sehr
gute Erfahrungen gemacht haben, da die Heizleistung des Motors in moderneren
Fahrzeugen oft zu wünschen übrig lässt. Außerdem ist sie ideal zum Enteisen der
Frontscheibe geeignet, wenn man im Winter längere Zeit gestanden und im Auto
geschlafen hat.
Der Möbelbau
Wenn
möglich empfiehlt sich hier: Alle
Möbelstücke einzeln fertig bauen, dann an die Fahrzeugkonturen anpassen und wenn alle Möbel fertig sind, einbauen.
Hat den Vorteil, das man mit dem Auto immer noch große Gegenstände wie z. Bsp.
Die Möbelplatten weg bekommt.
Andererseit
braucht man dann Platz zum Unterstellen der schon fertigen Möbel.
Wir haben
uns für eine andere Variante entschieden: Wenn feststand, daß für einen
längeren Bauabschnitt (Wochenende) Zeit vorhanden war, so haben wir ein Teil
gebaut und auch gleich eingebaut.
Zunächst jedoch nur so fest, daß es während der Fahrt nicht wandern
konnte und bei Bedarf schnell auszubauen ging.
Im Fall der
Küche war das auch notwendig, da sie noch mehrmals ausgebaut werden mußte.
Im hinteren
Fahrzeugteil wurde ein Grundgerüst als Stütze für das Bett errichtet. An diesem
Gerüst und um dieses herum wurden dann die Schränke gebaut. Die Küche entstand
zeitgleich, sodaß nach einer Woche schon wieder komfortables Campen möglich
war. Das sah dann aber oft so aus: In einem weiteren Abschnitt entstanden dann
die anderen Schränke.
Bei der Materialwahl gibt es einiges zu bedenken.
Möchte man pflegeleichte Oberflächen,
so empfielt sich das sehr leichte Pappelsperrholz,
welches mit verschiedenen Dekoren
erhältlich ist. ( Achtung! Eine
Platte misst 1,24m mal 2,44 m, das kann Transport- oder Lagerprobleme geben!
)Auch gibt es hier verschiedene Stärken im gleichen Dekor ( für Möbel 15mm, als
Verkleidung 5mm ) Pappelsperrholz Natur
kostet nur etwa die Hälfte, muß aber behandelt werden. Dafür gibt's das aber im
Baumarkt auch in 10mm Stärke. Eine Erfahrung haben wir mit dem 10mm Pappelsperrholz
gemacht: Für Einlegeböden in Schränken ist es sehr gut geeignet. Auch für
Türen. Da man aber die kleinen Scharnierschrauben auf der Stirnseite des
weichen Holzes nicht richtig festbekommt, muß man sie einkleben. Wir haben nach
Fertigstellung einfach alle Schrauben an den 10mm starken Türen noch mal
rausgeschraubt und eingeklebt. Dafür benutzten wir Sekundenkleber.
Achtung!, die Oberflächen der Dekorplatten sind aber nicht
schlagfest wie eine Küchenarbeitsplatte, das Pappelsperrholz ist sehr weich.
Nach längerem Gebrauch entstehen Spuren und Eindrücke. An stark beanspruchten
Stellen ( Küchenplatte, Sitzflächen, WC- Kasten sollte man deshalb Kinder- Tier
und Werkzeugfeste Platten verwenden. Diese gibt es dann aber nicht unbedingt im
gleichen Dekor. Für die relativ weichen Kanten des Pappelsperrholz empfehlen
sich auf alle Fälle Kantenumleimer, die es in vielen verschiedenen Farben gibt.
Farblich passend dazu gibt es auch die Griffe für die Türen, die gleichzeitig
für festen Verschluß auch während der Fahrt sorgen.
Wir haben
uns für Pappelsperrholz Natur
entschieden. Es ist sehr leicht zu bearbeiten, die natürliche Maserung tritt nach der Behandlung mit
Wachsbeize sehr schön hervor und es entsteht ein wohnlicherer Eindruck als bei
irgendeinem Dekor.
Ein
Nachteil soll aber nicht unerwähnt bleiben: Da man die Richtung der Maserung an
außenliegenden Bauteilen beachten muß, hat man oft ein Brett übrig, was zwar
groß genug ist, wo aber die Maserung nicht stimmt. Also auch beim Zuschnitt im
Baumarkt immer auf die Maserung achten, sonst sieht's gemein aus.
Wir haben
bei der Planung auf Milimeterpapier die einzelnen Teile so lange geschoben, bis
die Platten optimal ausgenutzt waren.
Zum Beizen haben wir zwei verschiedene Farbtöne
verwendet. Also was lag näher, als die Platten auf beiden Seiten mit je einer
Farbe zu beizen. Vorteil: Die Kanten bleiben nach dem Sägen hell, was in
unserem Fall auch gewollt war.
Nachteil:
Beim Zuschneiden der Teile muß man die Platte öfter drehen, da der Sägetisch
der Stichsäge immer leichte Spuren hinterläßt. (gesägt wurde immer auf der
Rückseite des benötigten Teils)
Bei
nachträglich gebeizten Teilen mußten die Kanten immer noch mal nachgeschliffen
werden und die Wachsbeize auf dem feinen Schleifpapier setzt dieses schnell zu.
Leider
mußten wir beim Möbelbau mit den Pappelsperrholzplatten auch eine schlechte
Erfahrung machen:
Eine Platte
stand während der Bauerei für ca. 4 Stunden in der prallen Sonne. Sie war
danach so verzogen, daß wir bei der späteren Verwendung zum Küchenbau arge
Probleme hatten, die Einzelteile wieder in Form zu bekommen.
Verbindungen zur Außenwelt
Der
Thematik widme ich ein extra Kapitel, da ich damit schon viele Erfahrungen
gesammelt habe. Öffnungen nach außen sind immer Verletzungen der Außenhaut des
Fahrzeugs , die ja auch ein stabilisierendes Element ist. Außerdem sind diese
Öffnungen meist für irgendwelche Geräte erforderlich und da gibt es
Vorschriften.
Hat man bei
der Wahl eines Durchbruches etwas nicht beachtet oder falsch gemessen, ist es
kaum rückgängig zu machen. Dagegen kann ich einen Schrank immer wieder aus- und
neubauen.
Metall ist
schwerer zu bearbeiten als Holz. Also hier kommt es besonders auf gutes
Werkzeug an. ( Neues Sägeblatt verwenden!) Auch ist die Verletzungsgefahr durch
heiße Späne gegeben. Wenn man so ein Ding in den Blusenausschnitt bekommt ist
schnell einmal vor Schreck die Säge abgerutscht.
Ja Ja die
Späne, sie fliegen überallhin und wo sie liegenbleiben, da vergammelt das Auto!
Das ist
auch der Grund, warum wir alle Durchgänge
durch die Außenhaut ganz am Anfang unserer Bauerei gemacht haben. Da kriegt man
noch alle sauber.
Welche
Durchgänge brauchen wir ?
-
Zu-
und Abluft für die Standheizung
-
Be-und
Entlüftung für den Kühlschrank
-
Abgaskamin
für den Kühlschrank ( In einigen Belüftungsklappen integriert)
-
Füllstutzen
für Frischwassertank
-
Durchführung
für Abwasserleitung
-
Entlüftungsöffnung
für Gaskasten
-
Dachluke
-
Fenster
Das sind ganz
schon viele! Welche wirklich nötig sind, richtet sich nach der konkreten Planung, was alles rein soll ins WOMO
(Link Planung)
Der
Einbau der Dachluke stand bei und ganz am Anfang, da wir ja auch während des
Ausbaus mit dem Auto schon campen waren und gut schlafen wollten.
Das Angebot
an Dachluken ist sehr groß und Preisunterschiede und Eignung auch. Mehr dazu bei Isolierung/Belüftung.
Gasanlage
Beim Bau
und Betrieb einer Gasanlage in Wohnmobilen sind eine ganze Reihe von Vorschriften
zu beachten, auf die ich an den entsprechenden Textstellen näher eingehen
möchte. Die kompletten Vorschriften gibt's bei TÜV oder DEKRA in Form von
Merkblättern.
Nur sovielvorab: Der Einbau muß von einer
Fachwerkstatt abgenommen und geprüft werden, Der Prüfschein ist im Fahrzeug
mitzuführen. Nicht jede Werkstatt nimmt die Abnahme einer Anlage vor, die sie
nicht selbst gebaut hat, also vorher eine Werkstatt suchen.
Der Einbau
einer Gasanlage erfordert spezielle Kenntnisse und eine exakte Planung:
Durchbrüche
der Fahrzeugaußenwand sind erforderlich, der Flaschenkasten braucht Platz und
auch das Gewicht der Flaschen muß bei der Platzwahl berücksichtigt werden.
Außerdem steht auch noch die Entscheidung Gastank oder Flaschen aus.
Der Tank
hat den Vorteil, dass er außerhalb vom Fahrzeug befindlich, Platz im Innenraum
freilässt. Gastanks haben eine Standzeit von 10 Jahren, danach müssen sie
komplett überholt werde. Das ist teuer, meist ein Mehrfaches im Vergleich zu
einer neuen Gasflasche, wenn man es in einer Werkstatt vornehmen lässt. Man
kann den Tank auch selbst ausbauen und zur Überholung einschicken, was zwar
billiger, aber mit hohem Aufwand verbunden ist.
Gastanks
kann man auch nicht überall befüllen lassen. In den Niederlanden und in
Dänemark fast an jeder Tankstelle, in Deutschland meist nur in größeren
Ballungsgebieten, da auch flüssiggasgetriebene Fahrzeuge nicht sehr verbreitet
sind.
Flaschen
sind da etwas pflegeleichter. Das Netz der Füll- bzw. Tauschstellen ist weit
verzweigt und bei Tauschflaschen übernimmt der jeweilige Betrieb den TÜV.
Allerdings
sind gegenüber dem Tank die Transportvorschriften für Flaschen auch etwas
komplizierter.
Für den
Flaschenkasten gibt es verschiedene Varianten:
In beiden
Fällen muss der Kasten zum Fahrzeuginnenraum hin luftdicht verschlossen sein
und in Höhe des Bodens mit abfallendem Niveau eine Öffnung nach außen oder ein
Lüftungsgitter ( mind. 10x10 cm ) nach unten besitzen. Da Gas schwerer als Luft
ist, muß der Flaschenkasten im Inneren des Fahrzeugs auch noch eine Schwelle
besitzen, die das Eindringen ausgeströmten Gases ins Fahrzeuginnere verhindert.
Im Falle
der Öffnung nach unten zum Fahrzeugboden darf die Frischluftzufuhr für die
Heizung nicht auch unter dem Fahrzeug sein (Bodenkamin). Stattdessen muss man
dann für die Heizung einen Wand- oder Dachkamin benutzen, damit ausströmendes
Gas nicht als Verbrennungsluft von der Heizung angesaugt wird.
Die
Flaschen müssen festgeschnallt werden, d.h. gegen Verrutschen und Umfallen
gesichert werden. Hierfür gibt es im Campinghandel geeignete Haltesysteme.
Wichtiger Hinweis: Die Gasflaschen unterliegen bei der
Fertigung erheblichen Höhentoleranzen( bis 7 cm). Wir haben eine sehr „flache“
Flasche gekauft und nach dieser den Flaschenkasten bemessen. Die oben
beschriebene Schwelle führte nun beim Kauf einer zweiten Flasche dazu, dass
diese „höhere“ Flasche nicht mehr in den Flaschenkasten passte. Da man bei
Tauschflaschen nicht mit dem Bandmaß losgehen möchte, sollten nach oben
unbedingt mind. 10 cm Platz vorhanden sein. Wem bei 11 kg- Flaschen damit zu viel Platz verloren geht, kann den
Kasten auch nach unten in den Fahrzeugboden einlassen.
Bedenken
sollte man dabei auch, das gefüllte 11 kg- Flaschen sehr unhandlich sind. Der
Flaschenkasten sollte also auch seitlich nicht zu eng bemessen sein, das
erleichtert das Hantieren beim Flaschentausch.
Die Größe
des Flaschenkastens richtet sich außerdem nach dem Verwendungszweck des
Fahrzeugs. In unserem Fall ist eine 11 kg- Flasche im Wintercampingeinsatz nach
5 Tagen alle, in größeren Fahrzeugen schon nach 3 Tagen.
Unser
Flaschenkasten reicht für zwei 11kg- Flaschen, eine 5 kg Flasche führen wir im
Winter außerhalb des Flaschenkastens gut gesichert als Reserve mit.
Die Geräte,
die mit Gas betrieben werden, sollten möglichst nah beieinander liegen. Damit
spart man Arbeit beim fertigen der Gasrohre. Außerdem sind Gasrohre in
Schränken und Möbeln ein größeres Hindernis als z. Bsp. Ein dünnes Kabel.
Zum Biegen
und Schneiden der Rohre gibt es spezielles Werkzeug, was die Arbeit sehr
erleichtert. Vom Sägen der Rohre würde ich abraten, da man anschließend Innen
und Außen entgraten muß. Späne können aber den kleinen Innendurchmesser der
Rohre verstopfen! Eine
Schneidvorrichtung bietet uns dagegen gratfreie Rohre und rechtwinklige
Enden. Das ist wichtig für die korrekte Funktion der Schneidringe. Die
Schneidringe und Rohrenden sollten vor
dem Herstellen der Schraubverbindung leicht eingefettet werden.
Noch ein Tip: mit einer speziellen Rohrbiegezange
kann man die Rohre biegen, ohne ihr Profil und damit die Durchlässigkeit für
Gas zu verändern. Es sind sehr kleine Radien und damit sehr genaues Arbeiten
möglich. Zu beginn der Arbeiten sollte man aber ein wenig üben, damit nachher
auch alles milimetergenau sitzt. Ungenaue Winkel am Ende der Rohre z. Bsp.
Durch biegen mit der Hand führen zu Undichtheiten. Wenn man dann nacharbeiten
muss, bekommt man den schon verwendeten Schneidring nicht mehr ohne Rohrbeschädigung
herunter. Schneidet man ihn vom Rohr, ist das Rohr zu kurz und muß neu
angefertigt werden. Schneidringe sollten auch nicht wieder verwendet werden,
wenn sie einmal trotz straffer Verschraubung keine Dichtheit erzeugen konnten.
Fazit: Die Biegezange ist auf jeden Fall empfehlenswert und genaues Arbeiten
absolute Pflicht.
Die
Verbindung zwischen der Gasflasche und den Verbrauchern erfolgt über einen
Regler mit Überdruckventil
(In
Wohnmobilen Pflicht) an dem ein Schlauch über eine Schraubverbindung fest mit
dem Rohr der Gasanlage verbunden ist. Dahinter sollte sich ein Haupthahn zur
Sperrung der gesamten Gasanlage befinden ( Außerhalb des Flaschenkastens).
Hieran schließt sich ein Verteiler an, der nun aber schon dicht bei den
Verbrauchern liegen sollte. Jeder Verbraucher sollte über einen eigenen
Absperrhahn verfügen. Das erleichtert erstens die Lecksuche nach dem Einbau und
bei der 2- jährlichen Prüfung oder nach Umbauten und zweitens verlischt bei
Absorberkühlschränken beim Umschalten von Gas auf Strom die Flamme erst nach
Trennung der Gasversorgung.