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26.09.2012

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energie/ solar

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Dieser Punkt sollte einige Überlegungen Wert sein. Wohnmobile finden ihren Einsatz überwiegend im Freizeit- und Campingbereich. Das hat was mit Natur zu tun, also sollten auch Gedanken zur Ökologie mit einbezogen werden.

Eine ausreichend dimensionierte Solaranlage ermöglicht Unabhängigkeit von externen Energiequellen. Da die Solartechnik ein recht komplexes Thema ist, wollen wir hier nur einige einfache Überlegungen anstellen. Wer sich mit dem Gedanken trägt, sollte sich genauer belesen und sich beim Händler beraten lassen.

Solarhändler bieten keine besseren Solaranlagen und sind oft nur auf Solarprodukte beschränkt. Wie man Lichtmaschine, Ladegerät, Zweitbatterie und Verbraucher zusammenschaltet bleibt einem dann oft selbst überlassen.

WOMO- Zubehörhändler bieten Solartechnik und auch den Rest der Elektrik an. Das gewährleistet eine Einbindung der Solaranlage in die gesamte Elektrik des Wohnmobils.

Ein Wohnmobil sollte auf jeden Fall eine reichlich bemessene Zweitbatterie haben und die entsprechenden Verbraucher sollten auch daran angeschlossen sein.

In einem früheren Winterurlaub war nach 3 Tagen die Bordbatterie vom Betrieb der Heizung leer und nach einer Woche die Starterbatterie vom Musikhören. Wir sind dann an das Stromnetz vom Campingplatz gegangen und haben mit unserem Heizlüfter für wohlige Wärme gesorgt.

Daraus haben wir gelernt, dass ein Autoradio keinen Zusatzverstärker braucht, dass es an der Bordbatterie angeschlossen sein sollte, dass man dann aber auch eine externe Energiequelle benötigt, wenn man länger steht.

Prinzipiell kann man alles Mögliche an Elektrik einbauen und vor allem in allen Preislagen. (Solarmodule, Ladegeräte, Zweitbatterien, Spannungswandler von 12V auf 230V, Stromaggregate, elektrische Pumpen, Warmwasserboiler usw.) Es gibt inzwischen Nichts, was es für das WOMO nicht gibt!

Da das Zeug nicht billig ist, sollte man sich aber auf das beschränken, was man wirklich braucht. Außerdem soll es ja Camping bleiben!

Wir haben auf Warmwasser und Dusche verzichtet, weil es überall Schwimmhallen gibt, weil man auch mal auf einem Campingplatz duschen kann, ohne dort gleich für eine Woche einzuchecken und im Sommer tut es auch die Solardusche.

Ohne genaue Berechnung von geplanten Verbrauchern kann man keine Aussage treffen, wie die Bordelektrik bemessen sein soll!

Also Checkliste der Verbraucher erstellen, durchschnittlichen Tagesverbrauch ermitteln, mit Anzahl der Tage multiplizieren, die man ohne externe Energie auskommen möchte. Dann hat man erst mal die Mindestkapazität der Bordbatterie ermittelt.

Im Sommer wird unser Kühlschrank mit Gas betrieben, im Winter bleibt er meist aus bzw. wird nur gelegentlich eingeschaltet. Licht wird im Sommer auch weniger benötigt.

In der kälteren Jahreszeit wird geheizt, mehr Licht verbraucht und da man sich mehr drinnen aufhält, ist auch das Radio öfter an. Die Bordbatterie verliert bei niedrigen Außentemperaturen einen Teil Ihrer Kapazität.

Die Energiebedarfsberechnung sollte sich also auf alle Fälle am Winterbetrieb orientieren.

Berechnungsbeispiel:

Unsere Bordbatterie hat 105 Ah.

Heizung 24Wx5h=120Wh

Licht:     30Wx5h=150Wh

Radio      50Wx4h=200Wh

Summe                    470Wh / 12V=  ca. 40Ah. Ohne externe Energie ist also die Batterie nach 2,5 Tagen leer! Das ist jedoch nur ein theoretischer Wert.

Das Solarmodul (100W) leistet im Winter 50W x 5h=250Wh ( Erfahrungswert)

 Verbraucher: 470Wh

Abz.              250Wh vom Solarmodul

Summe          230 Wh / 12V= ca. 20Ah  Mit Solarmodul ist die Batterie also nach 5 Tagen leer.

Außentemparatur, Alter der Batterie und Ladezustand wirken sich jeweils kapazitätsmindernd aus. Außerdem kann eine Batterie nie bis auf "Null" entladen werden.

Praktisch haben wir für unser Wohnmobil im Winter schon nach spätestens 3 Tagen ein Energieproblem. Zur Sicherheit sollte man wohl immer davon ausgehen, und das zeigen auch Erfahrungen anderer Wohnmobilisten, daß eine 100 Ah Batterie 50 Ah abzugeben bereit ist.

Anmerkung: bei tiefen Temperaturen läuft die Heizung den ganzen Tag, um ein Einfrieren der Wasserversorgung zu verhindern. Mit einem stationären Modul von 100 W reicht die gelieferte Energie nicht aus, da das Modul durch den niedrigeren Stand der Sonne nicht effektiv genug arbeitet.)

Wir benötigen also noch von irgendwoher Energie.

Alternativen:

  • weniger Heizen, mehr Glühwein

  • größere oder zweite Bordbatterie

  • Ladegerät und mal 24 Stunden ans Netz.

  • Ab und zu mal mit dem Auto fahren.( Setzt aber voraus, dass die Bordbatterie an der Lichtmaschine ist, aber dazu später)

Ladegerät:

Wir haben uns ein Ladegerät eingebaut. Dabei haben wir ein Ladegerät speziell  für das Laden einer Bordbatterie mit UiOU- Kennlinie erworben ( ca. 250 DM). Ein einfaches Ladegerät aus dem Baumarkt (ab 30 DM) ist mehr für Starterbatterien geeignet. Spart man beim Ladegerät, zahlt man durch Batteriewechsel drauf.

Das Ladegerät haben wir unter dem Beifahrersitz untergebracht, die Bordbatterie unter der Fahrersitzkonsole. Das sorgt für kurze Kabelwege.

Batterie:

Die speziellen Bordbatterien sind für eine größere Anzahl Lade/ Entladezyklen geeignet (Zyklenfester als Starterbatterien) kosten aber auch mehr. Auf jeden Fall sollte sie solartauglich und Wartungsfrei sein, da sie oft an schwer zugänglichen Stellen platziert ist, (falls man z.Bsp. Drehkonsolen hat.)

Am besten sind auslaufsichere Batterien ( z.Bsp.wartungsfreie Gelbatterien), da sie nicht gasen und auch nicht auslaufen können. Ideal für den Einbau im Fahrzeuginneren, aber auch recht teuer.

Uns bot sich als Einbauplatz die recht großzügig bemessene Sitzkonsole an. Dicht am Ladegerät und Solarregler/Modul gelegen und leicht zugänglich.

Solarregler:

Der Solarregler wandelt den Solarstrom in einen Ladestrom für die Batterie um. Es gibt ihn für den Anschluss von einer und zwei Batterien. Er sollte eine Anzeige besitzen, dann ist man immer in der Lage, einzuschätzen, ob das Modul Strom liefert. Außerdem muss er zum Modul passen. Es gibt Solarregler, die die Ladespannung auch bei geringer Stromlieferung vom Modul auf einem hohen Wert halten und somit die echte Energieausbeute für die Batterie erhöhen. Diese sind aber doppelt so teuer (ab 250EUR), wie einfache Regler.

 

Standort der Geräte und Einbau:

Wenn möglich, sollte man "alles schön beisammenhalten". Lange Kabel bedeuten Energieverluste, der Einbauaufwand ist größer, Kabel sind auch nicht billig.

Wir haben das Solarmodul mit dem Kabelanschluss nach vorn gleich hinter dem Fahrerhaus auf die Linke Dachseite montiert ( angeklebt mit Spezialkleber SIKAFLEX und zur Sicherheit pro Halterung eine Blechtreibschraube durch das Dach).

 

Die Halterungen für das Modul waren zwar recht teuer, gewährleisten aber eine sachgerechte und sichere Dachmontage (Dachabstand wegen Hinterlüftung des Moduls, Spoiler zum Schutz vor Beschädigung durch Äste o.Ä., Schutz gegen mech. Beanspruchung durch Verwindung oder Erschütterung)

Direkt unter dem Modul in einem Wandschrank sitz der Regler und die gesamte 12V- Verteilung. Vom Regler gehen die beiden Ladekabel für die Batterien im Holm nach unten, durchqueren das Fahrzeug Richtung Fahrersitz, wo sich die Batterie befindet.

An der 12V- Verteilung (Sicherungskasten) sind alle Verbraucher jeweils mit einer Extrasicherung angeschlossen. Der Platz sollte gut zugänglich sein für eventuelle Fehlersuche und sich im oberen Fahrzeugteil befinden, da dort die meisten Verbraucher sind (Licht) und sich die oberen Holme gut für Kabelverlegung eignen.

Achtung: 12V Kabel dürfen nicht in den gleichen Kanälen liegen wie die 230V- Kabel!

An der Batterie sollte am Minus/Masseanschluß ein Masseband gut mit der Karosserie verbunden sein. Elektrische Probleme Phänomene oder schwer einzugrenzende Fehler haben ihren Ursprung oft in schlechten Masseverbindungen.

Wenn die Kabel durch enge Öffnungen mit scharfen Kanten geführt werden, sollten sie entsprechend gegen Durchscheuern isoliert werden. Wir haben das mit SILIKON gelöst, welches bis zur Aushärtung mit Tape fixiert wurde.

An später schwer zugänglichen Stellen und wenn der Platz vorhanden ist empfiehlt sich der Einsatz von Installationsrohren aus Plastik zum Durchführen der Leitungen. Erhältlich sind diese in der Elektroabteilung vom Baumarkt in verschiedenen Durchmessern, steckbar mit Kurvenelementen. Durch solche Konstruktionen bekommt man später auch mühelos noch mal ein Kabel eingezogen

 

230V- Anlage:

Wie bereits weiter oben beschrieben ist der Energiehaushalt in einem Wohnmobil immer etwas kritisch. Zur "Nahrungsergänzung" entschieden wir uns für eine 230V- Anlage. Die Vorteile liegen auf der Hand:

Benötigte Geräte hat man meist im Haushalt und packt sie für den Urlaub einfach ein. Man braucht also keinen 12V-Fön oder eine 12V- Kaffeemaschine anzuschaffen. Der Bordkühlschrank liefert bei 230V- Betrieb auch bei hohen Außentemperaturen Eiswürfel!

Da wir im Urlaub in südlichen Ländern immer Probleme mit der Beschaffung von dunklem Brot hatten, nehmen wir auch unseren Brotbackautomaten mit.

Unser 230V- Netz haben wir komplett "unter Putz" gelegt. Die Verteilerdose befindet sich im Zwischenfußboden gleich hinter dem Fahrerhaus. Das Gewährleistet kurze Wege zu den beiden ständig angeschlossenen Verbrauchern (Ladegerät und Kühlschrank) für die wir jeweils Steckdosen installiert haben. Für den Anschluss von Geräten außerhalb des Autos haben wir eine Steckdose gleich bei der seitlichen Schiebetür vorgesehen. Über der Küche noch eine Steckdose für Küchengeräte oder für ein Spotlicht, wenn wir denn am Strom hängen hielten wir für ausreichend.

Für den Anschluss des Fahrzeugs auf Zeltplätzen benötigt man so genannte EURO- Adapter (blaue Stecker mit dicken Stiften, wie bei Kraftsteckdosen). Einen Adapter vom Stromkasten auf normale Schuko-Buchse ( Kabellänge 1m) und einen Adapter von SCHUKO- Stecker auf Euro-Buchse ( für den Anschluss des Verlängerungskabels an die Euro-Buchse des Fahrzeugs ) Die Länge richtet sich hier nach dem Einbauort der Dose im Fahrzeug und sollte so bemessen sein, dass man die Kupplung oder die Kabeltrommel in eingesteckten Zustand regensicher unter das Auto legen kann. Die Euro-Buchse des Fahrzeugs ist fest in die Außenhaut des Fahrzeugs eingebaut und mit Silikon abgedichtet. Der Einbauort am Fahrzeug  sollte außerhalb des Spritzwassers der Räder liegen und innen gut zugänglich sein, da man direkt dahinter einen

 

Verbindung 12V Bordnetz/12V Fahrzeugnetz

In unserem Fahrzeug sind die beiden Netzte getrennt. Die Starterbatterie wird zwar vom Solarregler mit einer Erhaltungsladung versehen, aber im Fahrzustand wird die Bordbatterie nicht von der Lichtmaschine gespeist. Das hat zwar den Nachteil, dass die Bordbatterie nicht während der Fahrt geladen wird, aber dafür sorgt ja das Solarmodul.

Würde man die Bordbatterie mit an die Lichtmaschine anschließen um sie während der Fahrt laden zu können, müsste man ein Trennrelais zwischen die Batterien schalten, damit im Stand nicht durch Bordverbraucher die Starterbatterie entladen wird. Das Trennrelais trennt bei ausgeschalteter Zündung die beiden Netzte.